Video von der Präsentation
SVS startet die größte Krebsvorsorge-Aktion Österreichs

Im Rahmen der Initiative "Gemeinsam gegen Krebs" zahlt die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) einen Bonus an jene Versicherten aus, die heuer eine Krebsvorsorgeuntersuchung absolvieren. LEADERSNET.tv war bei der Präsentation dabei und fragte die Verantwortlichen, warum Krebsvorsorge so wichtig ist, welche Vorsorgeuntersuchungen die Initiative genau umfasst und was das Ziel dahinter ist. 

Jedes Jahr erkranken in Österreich rund 45.000 Menschen an Krebs. Dabei gibt es für einige Krebsarten sehr effiziente und unkomplizierte Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennungsprogramme, die nicht nur die Heilungschancen verbessern oder für schonendere Behandlungen sorgen können, sondern eine Krebserkrankung teils gar verhindern können. Und doch werden derartige Angebote oft nicht angenommen. Dementsprechend soll 2025 bei der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) ganz im Zeichen der Krebsvorsorge stehen: Mit "Gemeinsam gegen Krebs" startete man heuer die größte Krebsvorsorge-Aktion des Landes, die vergangene Woche präsentiert wurde. 

100-Euro-Bonus für Krebsvorsorge

"Mit 'Gemeinsam gegen Krebs' erhalten alle SVS-Versicherten einen 100-Euro-Bonus, wenn sie eine der empfohlenen Krebsvorsorgeuntersuchungen absolvieren", erklärte SVS-Obmann Peter Lehner bei der Präsentation der Initiative, die die rund 1,3 Millionen SVS-Versicherten sowie deren mitversicherten Angehörigen zur Vorsorge motivieren soll. Dazu ergänzt Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe: "Die Österreichische Krebshilfe unterstützt jede Aktion, die dazu dient, die Gesundheitskompetenz der Menschen zu erhöhen, denn die Früherkennung kann in vielen Fällen Leid ersparen und Leben retten."

Die Aktion gilt für alle, die bei der SVS krankenversichert sind sowie ihre mitversicherten Angehörigen. Dabei muss die Untersuchung zwischen dem 1. Jänner 2025 und dem 31. Dezember 2025 stattfinden. Dazu zählen Hautkrebsvorsorge, Prostatakrebsvorsorge, Gebärmutterhalskrebsvorsorge, Brustkrebsfrüherkennung und Darmkrebsvorsorge. Der Bonus gilt einmalig und ist steuerfrei, und die Abrechnung erfolgt automatisch über die Abrechnung des Arztes im Quartalsrhythmus. 

Budget von 40 Millionen Euro

Für die Initiative sei ein Budget von 40 Millionen Euro vorgesehen. Die SVS möchte damit erreichen, dass sich die Krebsvorsorgeuntersuchungen um 30 Prozent in diesem Jahr erhöhen, betont Lehner und führt weiter aus: "Die SVS ist der Treiber der Vorsorge-Transformation. Jeder in Prävention investierte Euro rechnet sich. Prävention ist der Schlüssel zu mehr gesunden Lebensjahren, zu einer höheren Lebensqualität und zu mehr Leistungsfähigkeit. Damit die Transformation gelingt, braucht es ein Angebot, einen Anreiz und die Akzeptanz bei den Menschen."

Sevelda ergänzt, dass jede:r entscheidend zur Vorsorge oder Früherkennung von Krebs beitragen könne, sei es durch die Inanspruchnahme von Krebs-Früherkennungsuntersuchungen oder durch einen gesunden Lebensstil. "Studien zeigen, dass circa 50 Prozent aller Krebstodesfälle in Europa vermeidbar wären - durch z. B. Nichtrauchen, regelmäßige Bewegung, Vermeidung von Übergewicht, vernünftigen Umgang mit Alkohol und Inanspruchnahme von Impfangeboten wie die HPV-Impfung."

Vielseitige Untersuchungsmaßnahmen

Welche vielversprechenden Möglichkeiten zur Krebsvorsorge es heutzutage unter anderem gibt, erklärte SVS-Chefärztin Eva Hilger den Anwesenden bei der Präsentation:

  • Bei der Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung überprüft der Hautarzt das Hautbild mit besonderem Augenmerk auf Veränderungen vorhandener Muttermale und Leberflecken. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert in der Regel nur wenige Minuten. "Den meisten Menschen wird die Untersuchung in einem Abstand von drei Jahren empfohlen, Risikopatienten jährlich", so Hilger.
  • Die Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung sollte ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig erfolgen, bei erhöhtem Risiko bereits ab dem 40. Lebensjahr. "Die Früherkennungsuntersuchung umfasst eine Blutabnahme zur PSA-Bestimmung und eine urologische körperliche Untersuchung durch den Urologen", erklärt Hilger.
  • Frauen ab 40 wird empfohlen, alle zwei Jahre eine Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs durchführen zu lassen. "Für die Untersuchung werden Röntgenaufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen gemacht und diese können durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt werden. Für die Gesundheitsaktion 2025 wird sowohl die Mammografie als auch die Brust-Sonografie als Anspruchsvoraussetzung akzeptiert", so die leitende Ärztin der SVS.
  • Zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge entnimmt der:die Frauenärzt:in einen Krebsabstrich, der einmal jährlich im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung erfolgen sollte.
  • Zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen in Österreich zählt der Darmkrebs. "Je früher krankhafte Veränderungen im Darm erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Die Leitlinien der Darmkrebs-Vorsorge sehen eine Vorsorge-Koloskopie im Abstand von zehn Jahren für Frauen und Männer ab 45 vor. Für ein zuverlässiges Untersuchungsergebnis muss der Darm am Vortag durch Trinken einer speziellen Lösung gereinigt werden. Die Untersuchung selbst wird ambulant im Dämmerschlaf durchgeführt und dauert 20 bis 30 Minuten. Im Bedarfsfall werden Gewebeproben entnommen und Polypen vorsorglich entfernt", so Hilger abschließend.

Unsere Interviewpartner:innen

Was Peter Lehner, Paul Sevelda und Eva Hilger zur größten Krebsvorsorge-Aktion Österreichs noch zu sagen hatten, sehen Sie im LEADERSNET.tv-Video.

www.svs.at

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