Topseller und Ausgaben
Ballsaison kurbelt die österreichische Wirtschaft an

Die Österreicher:innen lassen sich den Besuch von Tanzveranstaltungen einiges Kosten. Eine aktuelle Analyse zeigt, wofür am meisten Geld ausgegeben wird und welche Bälle landesweit am beliebtesten sind.

Der aktuelle Consumer Check von Reppublika im Auftrag des Handelsverbandes (HV) zeigt, dass die Lust am Ballbesuch bei den Österreicher:innen besonders groß ist. Bälle von Schulen und Unis sowie Maskenbälle sind besonders beliebt. Außerdem kaufen 61 Prozent im Vorfeld dafür ein.

"Alles Walzer – alles gut für die Volkswirtschaft: Mehr als ein Drittel der in Österreich lebenden Menschen besuchen heuer einen oder mehrere Bälle. Die Ballkultur ist damit ein fixer Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Brauchtum und Handel gehen Hand in Hand", sagte Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.

Ein Drittel besucht einen Ball

29 Prozent der Befragten wollen zumindest einen, weitere fünf Prozent sicherlich mehrere Bälle besuchen. Die Zahl der Ballbesucher:innen ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (von 38 Prozent auf 34 Prozent). Weitere 14 Prozent waren zum Zeitpunkt der Befragung (Mitte Jänner) aber noch unentschlossen. Vor dem Hintergrund der heuer besonders langen Ballsaison, der Faschingsdienstag fällt auf den 4. März, könnte die Besucherzahl somit noch kräftig steigen.

Das sind die Lieblingsbälle

Neben dem berühmtesten klassischen Ball der Welt, dem Wiener Opernball, der am 27. Februar über die Bühne geht, stehen allerlei Kuriositäten auf dem Ballkalender. So findet etwa in Wien-Floridsdorf am 1. März erstmals ein Jogginghosenball statt (LEADERSNET berichtete). Aber auch in den Bundesländern wird ausgiebig das Tanzbein geschwungen. Bei den Österreicher:innen sind am beliebtesten Faschings- oder Maskenbälle mit 32 Prozent, knapp gefolgt von Schul-, Fachhochschul- oder Universitäts-Bällen mit 30 Prozent. Ebenfalls sehr gerne besucht werden Bälle von Organisationen wie Feuerwehr, Polizei oder Bundesheer (20 Prozent) sowie Bauernbälle (17 Prozent). Stark im Rennen sind außerdem Regional- oder Gemeindebälle mit 16 Prozent und Musikerbälle mit sieben Prozent.

Die Bundesländer im Vergleich

In der Steiermark und in Kärnten geben 39 Prozent an, zumindest einen Ball besuchen zu wollen. 38 Prozent sind es in Tirol und Vorarlberg. Und obwohl es in Wien mit 450 Bällen die meisten gibt, sind ausgerechnet hier die größten Ballmuffel zu Hause. Nur 29 Prozent der Wiener:innen wollen heuer einen Ball besuchen. Oberösterreich und Salzburg mit 34 Prozent sowie Niederösterreich und das Burgenland mit 33 Prozent liegen im Mittelfeld.

Betrachtet man die Generationen, dann wollen 46 Prozent der Gen Z (18- bis 28-Jähriger) heuer zumindest einen Ball besuchen. 45 Prozent sind es bei den Millennials (29 bis 43 Jahre). Bei der Generation X (44 bis 59 Jahre) sind 29 Prozent vom Tanzfieber befallen, bei den Babyboomern (60+) 26 Prozent.

Topseller und Ausgaben

61 Prozent der Ballbesucher:innen haben im Vorfeld zusätzlich zu den Ausgaben für Ballkarten, Konsumation, Anfahrt auch Einkäufe im Handel geplant. Die dafür vorgesehene Summe ist im Vergleich zum Vorjahr von 228 auf 245 Euro pro Person gestiegen. Vor zwei Jahren waren es noch rund 200 Euro.

"Die Ballsaison ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein wirtschaftlicher Motor. Sie bringt in einer sonst eher verkaufsschwachen Zeit wichtige Impulse vor allem für den Modehandel, aber auch für Parfümerien, Juweliere und Blumengeschäfte", so Rainer Will.

Die Topseller sind: 

  • Abendkleidung (Ballkleid, Tracht, Anzug, Hemd, Sakko...): 66 Prozent
  • Schuhe: 44 Prozent
  • Schmuck/Accessoires: 24 Prozent
  • Kosmetik/Stylingprodukte: 17 Prozent
  • Oberbekleidung: 17 Prozent

Während 72 Prozent der Damen in neue Abendbekleidung investieren, tun dies nur 59 Prozent der Herren. Auch bei Schmuck und Accessoires sind Damen deutlich kauffreudiger (34 vs. 15 Prozent), ebenso bei Kosmetik- und Stylingprodukten (24 vs. neun Prozent).

"Die Menschen genießen besondere gesellschaftliche Ereignisse. Dafür sind sie auch bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, um ihren Status und die Zugehörigkeit mit dem passenden Zwirn oder einer schönen Tracht zur Schau zu stellen. Bei einem Ball geht es immer auch ums Sehen und Gesehenwerden. Das zeigt sich in den geplanten und getätigten Ausgaben für Outfits und Styling", sagt Will abschließend.

www.handelsverband.at

www.reppublika.com

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