Studie zum Tag der Arbeit
Skepsis gegenüber 4-Tage-Woche in Österreich

| Redaktion 
| 29.04.2024

Pünktlich zum Tag der Arbeit zeigt eine Studie, was die Österreicher:innen von der Diskussion rund um eine Arbeitszeit von 32 oder 41 Stunden pro Woche halten.

Durch die zahlreichen Feiertage ist der Mai in Österreich seit etlichen Jahrzehnten quasi ein "Versuchslabor" für die 4-Tage-Woche, denn mit dem Staatsfeiertag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag und Fronleichnam sind vier von fünf Arbeitswochen um einen Tag kürzer. Gleichzeitig ist die Bandbreite der wöchentlichen Arbeitszeit im aktuellen Diskurs breit: von 32 bis 41 Stunden pro Woche wird derzeit alles diskutiert. Aber was denken die Österreicher:innen grundsätzlich über die 4-Tage-Woche? Das hat das Meinungsforschungsinstitut forsa bei einer repräsentativen Erhebung im Rahmen der Wechselbereitschaftsstudie unter 1.009 Beschäftigten im Auftrag von Xing herausgefunden.

Umsetzung wird skeptisch gesehen

Während 52 Prozent der Befragten sagen, dass das Angebot einer 4-Tage-Woche Arbeitgeber:innen für sie attraktiver macht, zeigen sich die Österreicher:innen im Hinblick auf die Umsetzung skeptisch. Lediglich 40 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich in den kommenden fünf Jahren in Österreich ein Modell der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen kann.

Je jünger die Beschäftigten, desto mehr glauben sie an das Arbeitszeitmodell der 4-Tage-Woche: während 53 Prozent der 18- bis 29-Jährigen davon ausgehen, dass die 4-Tage-Woche in den nächsten fünf Jahren realisierbar ist, sind nur rund 30 Prozent in der Gruppe 50+ derselben Meinung. In der Altersgruppe der 30– 49-Jährigen glauben 41 Prozent, dass sich dieses Arbeitsmodell durchsetzen kann.

Finanzierbarkeit als "K.O.-Kriterium"

Die Gründe für die Skepsis der Befragten, die nicht daran glauben, dass sich die 4-Tage-Woche mittelfristig durchsetzen wird, variieren: 47 Prozent sind der Meinung, dass ein solches Modell für die Arbeitgeber nicht finanzierbar sei. 43 Prozent gehen davon aus, dass es nicht genug Arbeitskräfte in Österreich für die Einführung der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich gibt. 39 Prozent sehen durch eine 4-Tage-Woche eine erhöhte Arbeitsbelastung während der verbleibenden Tage. 36 Prozent sind der Auffassung, dass sich eine 4-Tage-Woche wegen der allgemein schwierigen Wirtschaftslage in Österreich nicht durchsetzen könne. Darüber hinaus glaubt ein Drittel der Arbeitnehmenden in Österreich, dass die Einführung der 4-Tage-Woche zu Produktionsverlusten in Unternehmen führen würde. "Die Diskussionen über die Arbeitszeit werden uns noch einige Jahre begleiten. Wir gehen davon aus, dass es kein einheitliches Bild dazu mehr geben wird und dass die Flexibilisierung der Arbeitszeit das Zukunftskonzept ist. Jedes Unternehmen sollte für sich selbst entscheiden, ob die 4-Tage-Woche individuell umsetzbar ist oder nicht", sagt Sandra Bascha, Leitung Kommunikation Xing Österreich und New Work Expertin.

www.xing.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV