Die wichtigsten Weiterbildungstrends für Führungskräfte 2024

Nach persönlicher und unternehmerischer Resilienz, Strategic Foresight und Pionier-Qualitäten stehen BANI-Skills im neuen Jahr im Fokus.

2024 setzt die Dekanin der WU Executive Academy, Barbara Stöttinger, mit ihrem Team auf zwei zentrale Säulen in der Executive Education: die Weiterentwicklung des Individuums und die fachlich-inhaltliche Ebene.

"Die Führungskräfteentwicklung konzentriert sich im neuen Jahr stärker als bisher darauf, das Individuum und seine Entwicklung als Leader:in in den Mittelpunkt zu stellen und gleichzeitig auch den aktuellen fachlichen Anforderungen zu entsprechen. Denn es ist nicht nur entscheidend, wer man als Führungskraft ist und was sowohl man selbst als auch die Organisation brauchen, sondern auch ob man technologisch 'fit' und anschlussfähig ist", sagt die Dekanin.

Der Mensch im Mittelpunkt

In der heutigen Zeit und der großen Hektik gerät oft die menschliche Komponente in den Hintergrund. Einerseits entsteht ein Druck, nicht nur betriebliche Ziele erreichen zu müssen, sondern andererseits den Mitarbeitenden auch Sinn zu vermitteln und als attraktive:r Arbeitgeber:in aufzutreten. "Dabei wird die individuelle Haltung der Führungskraft wichtiger denn je. Führungskräfte müssen – in Abstimmung mit den unternehmerischen Vorgaben – noch deutlicher als bisher ihre eigenen Werte, Ziele und Pläne definieren, um in unsicheren Zeiten eine klare Richtung vorzugeben", so Stöttinger.

Enorm wichtig sei auch, die Mitarbeiter:innen mit ihren individuellen Werten und Bedürfnissen abzuholen und diese Themen zu diskutieren. Denn: "Letztlich basiert der Erfolg einer Organisation auf der Leistung und dem Einsatz jedes:r einzelnen, was bedeutet, dass Wandel in einem Unternehmen nur erfolgreich stattfinden kann, wenn er beim Individuum beginnt. Nachhaltigkeit muss daher auch auf individueller Ebene verinnerlicht werden, nicht nur als Teil der Unternehmensziele", so Barbara Stöttinger. Vor diesem Hintergrund rät die Dekanin Führungskräften auch, es ihren Teams zu ermöglichen, eigene Projekte und Initiativen zu starten und voranzutreiben – "denn das steigert nicht nur die Motivation, sondern entlastet auch die Führungskräfte", so Stöttinger.

Peer Coaching und Mentoring

"Peer Coaching und damit verbunden auch Mentoring wird für die persönliche Weiterentwicklung in Bezug auf Leadership und Karriere immer wichtiger", sagt Stöttinger. An der WU Executive Academy findet beides in den MBA-Programmen und im Alumni-Bereich verstärkt statt. "Der Austausch mit Gleichgesinnten ermöglicht kreative Lösungsansätze, um gemeinsam Herausforderungen zu bewältigen. Netzwerken wird dabei nicht nur für berufliche Chancen genutzt, sondern auch als Unterstützung in schwierigen Lebensphasen und für die persönliche Weiterentwicklung (als Führungskraft). Häufig wurden nämlich Probleme, die in einem Unternehmen vorkommen, bereits in anderen Industrien, Branchen oder Märkten erfolgreich gelöst – und von diesem reichen Erfahrungsschatz profitieren sowohl Mentee als auch Mentor. Gerade Reverse- bzw. Cross Mentoring und Peer Coaching sind dabei äußerst hilfreich, weil es besonders Führungskräften – vor allem auch durch generationsübergreifenden Austausch – technologische Anschlussfähigkeit ermöglicht und neue Perspektiven und Lösungsansätze für Situationen bietet, die auf den ersten Blick unlösbar scheinen", sagt die Dekanin.

KI und digitaler Humanismus

Auch beim Umgang mit Künstlicher Intelligenz spielen Führungskräfte und ihre (ethischen) Wertvorstellungen eine entscheidende Rolle. "Es ist daher wichtig, bewusst und schrittweise an das Thema KI heranzugehen, Erfahrungen zu sammeln und zu verstehen, was KI kann und was nicht – und vor allem auch gemeinsam zu analysieren, ob und wo KI-Anwendungen im eigenen Unternehmen Sinn machen", erklärt Stöttinger und fügt hinzu: "Experimentieren in kleinen Schritten hilft, das Thema greifbar zu machen und unnötiges Drama rund um die Gefahren von KI zu vermeiden. Als Faustregel gilt: KI dort einsetzen, wo sie einen Mehrwert für die Menschen im Unternehmen schafft, und dort weglassen, wo Komplexität erhöht wird oder Mitarbeitenden Nachteile durch die Anwendung von KI entstehen."

Nachhaltigkeit als Priorität

Last but not least nimmt auch das Thema Nachhaltigkeit und das strategische Nachhaltigkeitsmanagement eine wichtige Rolle ein. Es verbessert demnach nämlich nicht nur die Markenreputation und hilft dabei, gesellschaftliche und regulatorische Erwartungen zu erfüllen, sondern soll auch die langfristige finanzielle Stabilität des Unternehmens fördern.
Durch die Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie sollen Risiken besser gemanagt und Innovationen vorangetrieben werden. Dies stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern bildet die Basis für eine langfristige, verantwortungsbewusste Unternehmensführung. "Aber gerade weil das Thema Nachhaltigkeit viel zu komplex ist, als dass es strategisch von oben verordnet werden kann, ist es so wichtig, die gesamte Organisation einzubeziehen, um das Thema greifbar zu machen", so Stöttinger und ergänzt abschließend: "Die Agenden zur Nachhaltigkeit sind stark mit den Werten eines Unternehmens, aber auch mit den individuellen Werten der Mitarbeitenden verbunden. Umso wichtiger ist es, derart große Themenbrocken verständlich in kleinere, überschaubare Aspekte herunterzubrechen."

www.executiveacademy.at

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