Europapremiere: ÖBB setzt im Kampf gegen Verspätungen auf Drohnen

| Redaktion 
| 28.11.2023

In Zusammenarbeit mit Frequentis und mit Unterstützung von Austro Control wurde das innovative Projekt umgesetzt.

Die ÖBB setzt in Zukunft auf Drohnengaragen auf ihrem Streckennetz, um bei Ereignissen wie Steinschlag und Sturmschäden auf schwer zugänglichen Bahnstrecken schnell Hilfe leisten zu können.

Die gegenwärtige Situation

Aus Sicherheitsgründen müssen im Fall von Unwetterschäden Bahnstrecken gesperrt werden. In dieser Situation machten sich Expert:innen der ÖBB-Infrastruktur AG auf den Weg, um die Gleise abzugehen und festzustellen, um welche Schäden es sich handelt und ob es sich um einige kleine Steine handelt oder man schweres Räumgerät benötigt. Bis das geklärt ist, vergeht oft viel wertvolle Zeit. Dann wird die Betriebsführungszentrale benachrichtigt und erst dann die weiteren notwendigen Maßnahmen beschlossen.

Drohnengaragen über dem Streckennetz

In Zukunft soll sich das alles ändern. Künftig sollen Drohnengaragen über das Streckennetz der ÖBB verteilt werden, die hier wertvolle Hilfe leisten sollen. Als erstes Eisenbahninfrastrukturunternehmen in Europa hat die ÖBB-Infrastruktur AG die Bewilligung erhalten, Drohnen einzusetzen, die auch ohne direkten Sichtkontakt mit den Pilot:innen gesteuert werden können. In enger Zusammenarbeit mit Frequentis und mit Unterstützung von Austro Control wurde das innovative Projekt umgesetzt.

"Das Innovationspotential von Drohnen ist enorm und es ist unser erklärtes Ziel, als Luftfahrtbehörde neue vielversprechende Anwendungen von der Entwicklung bis zur Umsetzung zu unterstützen", sagt Valerie Hackl, Geschäftsführerin von Austro Control.

Statt den Mitarbeiter:innen werden also Drohnen aus einer nahen gelegenen Drohnen-Garage auf die Reise geschickt. Sie fliegen die definierte Strecke ab und senden in Echtzeit Bilder über den Zustand der Strecke. Dann können sofort die nötigen Entscheidungen eingeleitet werden. ÖBB will mit den Drohnengaragen tausende Minuten Verspätung einsparen.

Kund:innen sollen profitieren

"Der Einsatz von Drohnen zur Streckeninspektion ist ein wichtiger Baustein für die digitale Bahn von morgen. Vor allem in schwer zugänglichem Gelände können wir uns hier zeitsparend einen genauen Überblick über Lage und notwendige Maßnahmen verschaffen. Davon profitieren unsere Kund:innen, sagt Johann Pluy, Vorstandsmitglied der ÖBB-Infrastruktur AG.

"Die hangarbasierten Drohnenflüge sind die technologische Antwort auf das stark im Wachsen begriffene Drohnen-Ökosystem. Frequentis hat eine hochautomatisierte Lösung entwickelt, die in Leitzentralen und Arbeitsplätzen großer Infrastrukturbetriebe voll integrierbar und für die Mitarbeiter:innen unserer Kund:innen einfach anwendbar ist", so Norbert Haslacher, CEO Frequentis und fügt hinzu: "Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit den ÖBB Pionierarbeit zu leisten und in Europa die erste Genehmigung dieser Art für unseren Partner mitermöglicht zu haben."

www.oebb.at

www.frequentis.com

www.austrocontrol.at

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