Tiroler Anlagenbauer legt Millionenpleite hin

| Tobias Seifried 
| 17.09.2023

Dem Insolvenzeröffnungsantrag ist zu entnehmen, dass das Traditionsunternehmen Verbindlichkeiten in Höhe von rund 16,6 Millionen Euro angehäuft hat.

In Tirol ist die Geppert GmbH mit Sitz in Hall in eine Pleite geschlittert. Der Anlagenbauer feierte im Vorjahr sein 125-Jahr-Jubiläum und war vor allem für seine Turbinen sowie Turbinenteile für Wasserkraftwerke bekannt. Nach dem vorliegenden Insolvenzeröffnungsantrag hatte das Traditionsunternehmen in den letzten Jahren massive operative Probleme. Einen Sanierungsvorschlag will Geppert offenbar nicht einbringen. 

Ob die Insolvenzverwaltung den Betrieb ohne weitere Nachteile für die Gläubiger:innen fortführen könne, werde sich zeigen, teilte der KSV1870 mit. Wie aus dem Antrag hervorgeht, sind Verbindlichkeiten in Höhe von rund16,6 Millionen Euro aufgelaufen. Davon betragen die Bankverbindlichkeiten den Kreditschützern zufolge etwa. 6,5 Millionen Euro. Diese sollen zur Gänze besichert sein.

Gründe für die Pleite

Als Hauptgrund für die Insolvenz wird der starke internationale Wettbewerb genannt. Während der Tiroler Anlagenbauer weiter lokal gefertigt habe, habe der Mitbewerb Komponenten aus Billiglohnländern zugekauft. Einhergehend mit den unter Druck geratenen Preisen für die hergestellten Produkte, hätten sich die Gewinnmargen in nahezu allen Geschäftsfeldern von Geppert stark reduziert. Ebenso sei das Unternehmen von Verkehrsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie stark betroffen gewesen. Zusammen mit den sich in den letzten Monaten ergebenden Kostensteigerungen in vielen Bereichen des Produktionsprozesses habe dies zu weiteren operativen Verlusten geführt.

Steht die Schließung bevor?

Die Entscheidung, ob eine Fortführung möglich ist, werde zeitnah zu treffen sein, so der KSV1870. Es bleibe insbesondere abzuwarten, ob Geppert in der Lage sei, nachvollziehbar darzustellen, dass eine Fortführung auf wirtschaftlich soliden Beinen stehen kann. Im Insolvenzeröffnungsantrag gibt das Unternehmen jedenfalls an, dass aktuell die Einbringung eines Sanierungsplanvorschlages nicht angedacht sei. Diese Ankündigung lasse laut dem Kreditschutzverband darauf schließen, dass es entweder zur Schließung und Liquidation des Standortes in Hall oder zur Übertragung dieser Organisationseinheit im Rahmen eines Assetdeals auf eine Übernehmergesellschaft kommen werde.

Die diesbezügliche Entwicklung bleibe abzuwarten. In diesem Verwertungsszenario komme insbesondere dem Insolvenzverwalter, zu dem Rechtsanwalt Herbert Matzunski bestellt wurde, eine zentrale Funktion zu, so der KSV1870 abschließend.

www.ksv.at

www.geppert.at

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