Acht aktuelle E-Mountainbikes im großen Test

Insgesamt zeigen sich die Expert:innen mit den getesteten Bikes zufrieden. Es gibt aber auch einige Kritikpunkte.

Der Trend zum Elektrofahrrad ist ungebrochen. Mittlerweile macht er auch vor geländegängigen Mountainbikes nicht mehr halt. Passend zur bevorstehenden Urlaubszeit haben der ÖAMTC und seine europäischen Partnerorganisationen acht aktuelle Modelle getestet. Eins vorweg: Die am Mittwoch veröffentlichten Ergebnisse vielen durchwegs zufriedenstellend aus. Untersucht wurden ausschließlich vollgefederte E-Mountainbikes, die zum Zeitpunkt der Testkäufe (im November 2022) für unter 5.000 Euro zu haben waren.

"Sechs der Räder wurden mit 'gut', zwei mit 'befriedigend' beurteilt. "Die Unterschiede haben allerdings wenig mit den Fahreigenschaften zu tun, sondern erklären sich eher aus Nuancen in der Bauweise und beim E-Antrieb", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Ergebnisse im Überblick (Tabelle ganz unten im Großformat zum Download)

E-Mountainbike Test 2023 © ÖAMTC

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Die wichtigsten Erkenntnisse

Der Testsieger ist ein Allrounder und kommt von Cube: Das Stereo Hybrid habe u. a. mit sehr guten Bremsen, einer Vielzahl an nützlichen Anzeigen und einer Sitzposition, die es auch auf ebenen Straßen angenehm zu fahren macht, überzeugt, so die Tester:innen. Kritikpunkte sind der begrenzte Lenker-Einschlag und der Akku-Ausbau, der sich relativ kompliziert gestalte. Die übrigen fünf mit "gut" bewerteten Räder seien ebenfalls zu empfehlen und verfügen laut ÖAMTC über unterschiedliche Stärken und Schwächen.

Mit "befriedigend" wurden zwei Bikes bewertet: Das Scott Strike eRide 940 verfüge zwar über eine angenehme Ergonomie und einen gut ansprechenden Motor. "Leider ist die Sattelstütze nicht optimal bedienbar und die Akku-Kapazität mit nur 500 Wh relativ begrenzt", erklärt Kerbl. Ein durchaus sicherheitsrelevantes Problem, das aber auch andere Modelle im Test aufweisen: Der Verbau von Bremshebeln, deren Bedienung zwei Finger erfordern. Bei Bergabfahrten sei es essenziell, dass man den Lenker auch beim Bremsen möglichst stabil umfassen könne, so der Tester.

Ebenfalls mit nur "befriedigend" wurde das Canyon Neuron:On 8 benotet. Dieses E-Mountainbike punkte zwar mit wendigem Fahrverhalten und sehr guten Bremsen, verfüge jedoch über einen etwas zu schwachen und sehr lauten Motor. Darüber hinaus sei die Ladezeit – ein Adapter für das Laden des ausgebauten Akkus muss übrigens extra gekauft werden – mit neun Stunden überaus lang.

Akku und Antrieb

Ein wichtiger Teil des Tests waren die Eigenschaften und Leistungsfähigkeit von Akku und Antrieb. "Auf weniger anspruchsvollen Forst-, Feld- und Fahrradwegen waren die Unterschiede noch gering. Anders im teils steilen Trailbetrieb: Hier kristallisierten sich Vorteile für die mit Bosch-Antrieben ausgestatten Räder heraus, mit denen sich schwierige Passagen deutlich einfacher überwinden ließen", fasst Kerbl zusammen. Die Reichweite hängt sowohl von der Akku-Größe als auch von der Effizienz des Antriebs ab: Je nach Modell seien 70 bis 110 Kilometer möglich – das allerdings in der Ebene. Bei einer Steigung von durchschnittlich zehn Prozent waren 1.370 bis 2.180 Höhenmeter drin.

Probefahrt laut Expert:innen ein Muss

Egal, für welches Modell man sich letztlich entscheidet - eine Probefahrt vor dem Kauf ist laut den Expert:innen Pflicht. Zudem sollte sich jeder, der sich die Anschaffung eines E-Mountainbikes überlegt, bewusst sein, dass deren Einsatzgebiet ein Mindestmaß an Fitness und fahrerischem Können erfordere. "Die Elektro-Unterstützung macht es sicher leichter, auch steileres und unwegsames Gelände bergauf zu bezwingen – spätestens die Abfahrt ist und bleibt aber oft extrem herausfordernd", stellt der ÖAMTC-Experte klar und fügt abschließend hinzu: "Ohne entsprechende Übung sollte man die Tracks jedenfalls nicht unterschätzen und im Zweifel lieber auf einfacheres Gelände ausweichen."

www.oeamtc.at

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