Bekannter Gemüsehändler schlittert in Millionenpleite

| Redaktion 
| 19.12.2022

Die Passiva werden mit rund 8,6 Millionen Euro beziffert. Auch die Mutterfirma ist betroffen.

Agrar Heiligenkreuz GmbH, ein Unternehmen der Klimesch Group, hat am Landesgericht Eisenstadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. 

Das Verfahren wurde laut Creditreform bereits eröffnet –  rund 95 Gläubiger:innen und 32 Arbeitnehmer:innen sind davon betroffen. Auch die Klimesch Group GmbH hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Ein Jobabbau sei aber keiner geplant.

Coronahilfsgelder nicht anerkannt

"Wie in den meisten Branchen hat Corona auch in der Branche, in der die Agrar Heiligenkreuz tätig ist, erhebliche Probleme verursacht. Die von der Antragstellerin beantragten Coronahilfsgelder wurden zu einem Großteil nicht anerkannt bzw. nicht ausgezahlt",  zitiert Creditreform aus dem Insolvenzantrag. Das hätte verschiedene Gründe gehabt: "Einerseits waren Verrechnungsmodalitäten zwischen den Gesellschaften der Klimesch-Gruppe für die Auszahlung hinderlich. Andererseits hat es aus Sicht der Antragstellerin auch auf Beraterebene Probleme gegeben, die dazu geführt haben, dass die Auszahlungen nicht erfolgt sind. Dies hat die Liquidität negativ beeinflusst".

2023 sei es außerdem zu erheblichen und ungeplanten Preissteigerungen gekommen, die aber nicht entsprechend weiterverrechnet werden hätten können. Es seien etwa die Transport- und Verpackungskosten "extrem gestiegen".

8,6 Millionen Euro Passiva

Das freie Vermögen beträgt lediglich 253.800 Euro. Die Passiva werden mit rund 8,6 Millionen Euro beziffert, davon entfallen fünf Millionen Euro auf Banken und 2,6 Millionen Euro aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Den Gläubiger:innen wird eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren angeboten.

Löhne und Gehälter offen

Auch die Mutterfirma Klimesch Group GmbH hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. 18 Dienstnehmer:innen sind laut Creditreform betroffen, die Löhne und Gehälter sind seit Dezember offen. Auch hier sei kein Personalabbau geplant. Das Unternehmen beschäftigt sich mit dem Handel und Großhandel von Blumen.

www.klimesch.com

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