Der Bedarf an Coaching ist laut Studie groß

| Redaktion 
| 21.11.2022

Über 80 Prozent der Befragten würden Supervision in Anspruch nehmen, gäbe es in ihrem Unternehmen die Möglichkeit dazu.

Nur zwei Drittel der Befragten wissen überhaupt, ob es ein Supervisions bzw. Coachingangebot in ihrem Betrieb gibt, das ist das Ergebnis einer neuen Umfrage. Um mehr Aufmerksamkeit für diese Beratungsformate zu schaffen und unterschiedlichen Branchen die Möglichkeit von Supervision und Coaching näherzubringen, rief die Österreichische Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) den 21. November 2022 erstmalig zum Europäischen Tag für Supervision und Coaching aus.

"Kein großes Thema, obwohl der Bedarf groß ist"

"Die Zahlen der Umfrage zeigen: Supervision und Coaching sind in vielen Unternehmen kein großes Thema, obwohl der Bedarf groß ist", so Gerald Käfer-Schmid, Geschäftsführer der ÖVS.

Über ein Viertel der Befragten gab demnach an, in ihrem Unternehmen keinen Anspruch auf Supervision oder Coaching zu haben. "Das Angebot muss nicht nur leichter zugänglich, sondern von den Unternehmen besser kommuniziert werden. Im Sozialbereich sind Supervision und Coaching gut etabliert, aber branchenübergreifend weiß jede:r dritte Befragte gar nicht, ob ihr Unternehmen Coaching oder Supervision anbietet. Genau darum ist es wichtig, Aufmerksamkeit für diese Beratungsformate zu schaffen."

Bedarf besteht in allen Branchen

Im Rahmen der Umfrage wurden Österreicher:innen aus allen Branchen befragt. Insgesamt würden branchenübergreifend über 80 Prozent der Befragten Supervision oder Coaching in Anspruch nehmen, hätten sie in ihrem Unternehmen Anspruch darauf.

"Das Problem ist nicht das mangelnde Angebot. Wir haben über 1300 Mitglieder, allesamt höchst qualifizierte Supervisor:innen und Coaches, viele von ihnen sind im Sozialbereich tätig. Dabei würde jede Branche von Supervision und Coaching profitieren", sagt Patrizia Tonin, Vorsitzende der ÖVS.

"Oft fehlt das Bewusstsein dafür, was diese Beratungsformate leisten können. Genau darum braucht es einen Tag wie den Europäischen Tag für Supervision und Coaching, um Aufmerksamkeit zu schaffen und Unternehmen zu zeigen, wie diese Formate die Wertschöpfung einer Organisation unterstützen."

Nicht nur in Krisenfällen

Konflikte, psychische Belastungen oder die Unterstützung von Führungskräften bei beruflichen Herausforderungen sind oft Gegenstand von Coaching- oder Supervisionseinheiten. "Wir unterstützen aber nicht nur in Krisen. Supervision und Coaching können Einzelpersonen oder ganze Teams bei Veränderungsprozessen begleiten und die Arbeitszufriedenheit verbessern – bevor die Arbeit krankmacht", unterstreicht Tonin. 

Attraktive Arbeitgeber:innen fokussieren auf psychische Gesundheit

Die Anforderungen der modernen Arbeitswelt würden sich laufend ändern. "Wir leben in unsicheren Zeiten, das spüren auch Führungskräfte. Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz wird immer wichtiger", so Käfer-Schmid. "Unternehmen, die ihren Mitarbeiter:innen die Möglichkeit für Supervision und Coaching bieten, können zu attraktiveren Arbeitgeber:innen werden. Unternehmer:innen und Führungskräfte sind oft selbst verunsichert – hier kann Coaching mit gezielten Fragestellungen helfen und Raum zur Reflexion schaffen."

Der Europäische Tag für Supervision und Coaching findet 2022 zum ersten Mal statt und wird ab sofort jährlich von der ÖVS und der ANSE (Association of National Organisations for Supervision in Europe) ausgerufen.

www.oevs.or.at

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