Equal Pay Day: "Sexismus am Lohnzettel"

| Christoph Aufreiter 
| 30.10.2022

Frauen verdienen in Österreich im Schnitt noch immer deutlich weniger als Männer. Der 30. Oktober war jener Tag, der auf diesen Umstand aufmerksam machen soll.

Während das durchschnittliche Bruttoeinkommen von Männern in Österreich bei 55.261 Euro liegt, verdienen Frauen im Schnitt 45.831 Euro brutto im Jahr. Daraus ergibt sich ein Minus von 17,1 Prozent. Frauen verdienen damit im Durchschnitt 2022 um 9.430 Euro pro Jahr weniger als Männer.

Der 30. Oktober wurde von diversen Akteur:innen auch heuer wieder genutzt, um auf das noch immer bestehende Problem der ungleichen Bezahlung, aufmerksam zu machen.

"Sexismus am Lohnzettel"

Für mehr Lohntransparenz spricht sich etwa die Grüne Frauenvorsitzende, Meri Disoski, aus: "Auch im Jahr 2022 verdienen Frauen weniger als Männer – weil sie Frauen sind. Die geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung ist messbar, in Österreich beträgt sie 17 Prozent. Dieser sogenannte Gender Pay Gap ist nichts anderes als in Zahlen gegossener Sexismus am Lohnzettel. Das müssen wir dringend ändern." 

"Leider gibt es für Frauen noch immer keinen Grund zum Feiern, denn sie arbeiten laut einer aktuellen Statistik bis Jahresende gratis. Oder anders gesagt: Männer haben bereits am 30. Oktober das verdient, wofür Frauen noch weitere 63 Tage arbeiten müssen. Auch wenn sich heuer der Equal Pay Day um wenige Tage verschoben hat, und wir langsam kleine Schritte in die richtige Richtung machen, zeigt er deutlich, dass Frauen und Männer in Österreich noch immer nicht in allen Bereichen gleichgestellt sind", erklärte Juliane Bogner-Strauß, Bundesobfrau der ÖVP-Frauen.

Frauen von Teuerung besonders betroffen

Sandra Steiner, Frauenvorsitzende der Gewerkschaft GPA, nutzt den Anlass um auf die aktuelle Teuerungswelle einzugehen: "Frauen sind aufgrund ihrer geringeren Einkommen von der Teuerung in erhöhtem Maße betroffen. Gründe dafür sind unter anderem Teilzeitarbeit und geringere Gehälter von Frauen aufgrund der 'gläsernen Decke', obwohl diese regelmäßig negiert wird."

www.oegb.at

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