Wegen Epstein: Barclays-Vorstandschef Jes Staley muss zurücktreten

Nachfolger an der Spitze der britischen Großbank steht bereits fest.

Barclays-Chef Jes Staley muss seinen Posten an der Spitze der britischen Großbank räumen. Die Ursache für diesen Schritt liegt in den vorläufigen Ergebnisse der Untersuchungen der Aufsichtsbehörden über seine Verbindungen zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Die britische Finanzaufsicht FCA und die Bankenaufsicht PRA hatten die von Staley gegenüber Barclays gemachten Angaben zu seiner Verbindung zu Epstein genauer untersucht. Die Ergebnisse wurden am Freitagabend der Bank und Jes Staley mitgeteilt.

Enttäuschendes Ergebnis

"Das Board ist von diesem Ergebnis enttäuscht. Herr Staley hat die Barclays-Gruppe seit Dezember 2015 erfolgreich und mit echtem Engagement und Können geleitet", so Barclays in einer Mitteilung. Die Untersuchung habe zudem keine Beweise zu Tage gefördert, dass Staley eine der mutmaßlichen Straftaten von Epstein sah oder sich dieser bewusst gewesen sei. Da das Verfahren der Aufsichtsbehörden aber noch nicht abgeschlossen sei, werde man sich nicht weiter zu den vorläufigen Ergebnissen äußern. Staley hatte nach eigenem Bekunden seine Verbindungen zu Epstein gegen Ende des Jahres 2015 beendet.

Epstein, der wegen Sexhandel und sexuellen Missbrauch von Minderjährigen inhaftiert worden war, hatte sich 2019 in einem Gefängnis in New York das Leben genommen. Zum Bekanntenkreis des Investmentbankers gehörten unter anderem Kaliber wie Rupert Murdoch, Michael Bloomberg, Richard Branson, Woody Allen, Harvey Weinstein, Tony Blair und Bill Gates.

C.S. Venkatakrishnan rückt auf

Der Nachfolger von Staley an der Spitze von Barclays steht bereits fest. Der bisherige Head of Global Markets, C.S. Venkatakrishnan, wird vortan als Group Chief Executive fungieren. Venkatakrishnan ist seit 2016 für Barclays tätig. Zuvor arbeitete er über 20 Jahre bei JP Morgan Chase, wo er unter anderem als Chief Investment Officer fungierte. (as)

www.barclays.co.uk

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