"Erpresserische Zustände": Köstinger attackiert Handel

Lebensmitteleinzelhandel weist Vorwürfe der Landwirtschaftsministerin zurück.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) erhebt im Profil schwere Vorwürfe gegen die großen Handelsketten Billa, Spar und Hofer. Landwirtschaft und Lieferanten hätten gegen die Einkäufer der Handelskonzerne "keine Chance". Köstinger: "Das sind zum Teil erpresserische Zustände. Wer sich wehrt, wird ausgelistet. Das ist kein fairer Wettbewerb, das sind unfaire Praktiken."

Es gäbe ein Missverhältnis zwischen den Erzeugerpreisen und Konsumentenpreisen. "Steigen die Preise für Konsumenten, schöpft der Handel diese Marge ab und gibt sie nicht an die Bauern weiter. Zahlen die Konsumenten weniger, trägt das nicht der Handel, sondern der Bauer bekommt entsprechend weniger", so die Ministerin. Die Konsumenten würden vom Handel getäuscht, ist Köstinger überzeugt: "Der Preiskampf findet jeden einzelnen Tag am Regal statt. Der Handel lockt die Kunden mit billigen Eiern oder billiger Milch. Was die Ketten da verlieren, holen sie sich durch Aufschläge bei anderen Produkten wieder herein."

Handelsverband weist Vorwürfe zurück

Der österreichische Lebensmitteleinzelhandel weist die Vorwürfe der Landwirtschaftsministerin zurück. "Der Lebensmitteleinzelhandel hat gemeinsam mit dem Handelsverband bereits vor Jahren die Einrichtung einer Ombudsstelle für die Landwirtschaft angeregt und gemeinsam mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus unter Einbezug der Landwirtschaft konzipiert", teil der Handelsverband via Aussendung mit.

Bis dato sei von politischer Seite jedoch keine Umsetzung zustande gekommen. Dies wäre allerdings entscheidend, um vom pauschalen Bashing gegen den Lebensmitteleinzelhandel wegzukommen, ist man beim Handelsverband überzeugt. Probleme sollten durch die Ombudsstelle gezielt dort behandelt werden, wo sie stattfinden. "Darüber hinaus wurde ein Abkommen zum fairen Umgang mit der Landwirtschaft geschlossen, obwohl der österreichische Lebensmitteleinzelhandel die gesetzlichen Vorgaben bereits übererfüllt. Ebenso ist zu sagen, dass es seitens der Bundeswettbewerbsbehörde eine Whistleblowerstelle gibt, die ganz besonders für die Landwirtschaft ausgerichtet ist", informiert die Interessensvertretung des österreichischen Handels.

Gemeinsam die Lebensmittelbranche weiterentwickeln

"Der Handelsverband und seine Mitglieder aus dem Lebensmitteleinzelhandel stehen für einen fairen Preis und haben stets betont, dass eine Mediationsstelle wichtig wäre. Daher werden wir weiterhin für alle Partner entlang der Wertschöpfungskette rund ums Lebensmittel ansprechbar sein. Der Austausch zwischen Landwirtschaftsministerin und Handelsverband ist engmaschig und gut, um einen Beitrag zu leisten, gemeinsam die Lebensmittelbranche weiterzuentwickeln", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im Namen des heimischen Lebensmittelhandels. (as)

www.bmlrt.gv.at

www.handelsverband.at

endlich mal eine richtige Ansage von Frau Köstinger, genau so ist es

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