Das Jüdische Museum Wien bekommt eine neue Direktorin

Barbara Staudinger wird auf Danielle Spera folgen.

Das Jüdische Museum Wien bekommt mit Juli 2022 eine neue Direktorin. Barbara Staudinger, die derzeit das Jüdische Museum in Augsburg leitet, wird die aktuelle Geschäftsführerin Danielle Spera ablösen. Insgesamt hatten sich 20 Personen im Rahmen der Ausschreibung durch die Wien Holding für den Posten beworben. Fünf Bewerber:innen davon haben es laut Wien Holding in die finalen Hearings geschafft.

Die Findungskommission habe vorbehaltslos und einstimmig Barbara Staudinger als künftige Geschäftsführerin des Jüdischen Museum Wien vorgeschlagen. In der Findungskommission vertreten waren neben der Wien Holding und dem Aufsichtsrat des Jüdischen Museums Wien auch Vertreter:innen der Kulturabteilung der Stadt Wien und der Israelitischen Kultusgemeinde sowie Expert:innen aus dem Museums- und Tourismusbereich.

Offener Zugang in die Zukunft

"Das Jüdische Museum Wien widmet sich der Geschichte und Gegenwart des jüdischen Wien. Es ist ein jüdischer Kraftplatz mitten in Wien und ein ganz besonders wichtiges und eindrucksvolles Haus in der Wiener Museumslandschaft. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit Barbara Staudinger eine starke und kompetente neue Geschäftsführerin für das Museum gefunden haben, die neben internationaler Erfahrung, eine exzellente Expertise, ein hohes wissenschaftlichen Ansehen und ein umfassendes Wissen zur jüdischen Geschichte und Kultur mitbringt. Wir übergeben ihr ab Mitte 2022 ein ausgezeichnet geführtes Haus, das Danielle Spera durch ihre hervorragende Arbeit und ihr unermüdliches Engagement zu einem Fixpunkt der Wiener Museumslandschaft gemacht hat. Daher gilt ihr an dieser Stelle mein ganz besonderer Dank", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Wien-Holding-Direktor Kurt Gollowitzer: "Mein Dank gilt ganz besonders Danielle Spera, die über so viele Jahre das Herz, das Gesicht und die Stimme des Jüdischen Museums Wien war und noch immer ist. Sie hat das Haus mit ihrem beindruckenden Wirken, ihrem enormen Engagement und mit ihrem vielschichtigen, facettenreichen Blick auf das Jüdische Leben in Wien für ein breites Publikum geöffnet und dem Jüdischen Museum Wien zu einem hohen internationalen Stellenwert verholfen."

Von Wien nach Augsburg und wieder zurück

Barbara Staudinger wurde 1973 in Wien geboren und absolvierte Studien der Geschichte, Theaterwissenschaften und Judaistik an der Universität Wien, die sie mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Ihre Dissertation für das Doktorats Studium Geschichte verfasste sie zum Thema "Juden am Reichshofrat".

Von 1998 bis 2005 arbeitet sie als wissenschaftliche Angestellte am Institut für jüdische Geschichte Österreichs. Von 2005 bis 2007 war sie als Kuratorin am Jüdischen Museum München tätig. Es folgten weitere Kuratorentätigkeiten, unter anderem im Österreichischen Museum für Volkskunde als Kuratorin der Ausstellung "Von Dreideln, Mazzes und Beschneidungsmessern. Jüdische Dinge im Museum" (2011) oder im Wien Museum als Kuratorin der Ausstellung "Chapeau" (2016).

Staudinger war auch Teil des Kurator:innen-Teams zur Neugestaltung der österreichischen Ausstellung im staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau (2014 bis 2021). Sie hat in ihrer beruflichen Laufbahn an vielen Forschungsprojekten gearbeitet und wissenschaftliche Publikationen zur jüdischen Geschichte und Kultur verfasst. Seit 2018 ist sie als Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben tätig. Unter ihrer Führung wurden Ausstellungen wie "Kinder auf der Flucht 1939/2015" (2019), "Die Stadt ohne. Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge" (2019) oder "Schalom Sisters*! Jüdisch-feministische Positionen" (2021) umgesetzt, sowie Forschungsprojekte wie "Die Sprache der Objekte" (2018-2021) oder "DIWA – Das inklusive Wir in Augsburg" (2020-2022). (as)

www.jmw.at

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