Die Coronakrise verschafft dem zweitbeliebtesten Getränk der Welt noch mehr Aufschwung

In der Pandemie leben wir anscheinend nach dem Motto "Abwarten und Tee trinken".

"Abwarten und Tee trinken" – so könnte die Devise für dieses außergewöhnliche Jahr lauten. So beschert 2020 dem Teemarkt ein signifkantes Wachstumsplus sowohl im Absatz als auch im Umsatz. Während weltweit Schwarztee und Grüntee den größten Absatz finden, halten die Österreicher weiterhin an ihren Lieblingen fest. Dies sind in erster Linie Kräutertees, gefolgt von Früchtetees. Neben klassischen Sorten werden auch exotische Mischungen nachgefragt, parallel dazu wird das Bio-Segment immer wichtiger.

Zuwächse in allen Segmenten

Die Österreicher trinken mehr Tee. Das ergeben die neuesten Marktzahlen. Der Österreichische Teemarkt konnte in den vergangenen Monaten in allen Segmenten sowohl werte- als auch mengenmäßig zulegen. Insgesamt konsumierten die Österreicher zwischen September 2019 und September 2020 rund 542 Millionen Teebeutel, das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent. Dies schlägt sich auch im klaren Umsatzwachstum von 10 Prozent nieder und beläuft sich für die vergangenen 12 Monate auf über 58 Millionen Euro.

Am häufigsten greifen Herr und Frau Österreicher dabei nach wie vor zu Kräuter- und Früchteteesorten. Beide Segmente bieten eine große geschmackliche Vielfalt und vor allem Kräutertees werden zahlreiche positive Eigenschaften für Körper und Seele zugeschrieben. Zusammen decken die Segmente Kräuter- und Früchtetee rund 80 Prozent des Marktes ab.

Auch Schwarz- und Grüntee konnten in den vergangenen Monaten deutlich zulegen. Beide Segmente werden aus der Teepflanze Camellia sinensis hergestellt und gelten somit als Tee im eigentlich Sinn (Kräuter- und Früchtetees fallen im Fachjargon unter "teeähnliche" Erzeugnisse, Anm.).

Ausnahmejahr 2020 sieht verstärkte Nachfrage nach Tee

Bei der Zubereitung wünscht sich der österreichische Teetrinker Convenience, rund 90 bis 95 Prozent setzen auf den bewährten Teebeutel. Auch wenn loser Tee immer mehr Anhänger findet, bleibt er nach wie vor ein Nischenprodukt.

"Ist der österreichische Teemarkt normalerweise stark von saisonalem Verbrauch geprägt, so präsentiert sich 2020 auch in Puncto Teekonsum als Ausnahmejahr. So hat die aktuelle Pandemie einerseits bereits bestehende Trends weiter verstärkt – wie zum Beispiel der Trend des Konsumenten zu einem gesunden Lebensstil zu finden und bewusster zu leben. Darüber hinaus haben aber auch Homeoffice , die Einschränkungen in der Gastronomie und der Reisetätigkeiten neue Möglichkeiten für einen verstärkten Teegenuss in den eigenen vier Wänden geschaffen", erklärt Dr. Johann Brunner, Geschäftsführer des Österreichischen Teeverbandes.

Sortenvielfalt und Bio am Vormarsch

Gesund, genussvoll und abwechslungsreich – so ernährt sich der bewusste Konsument von heute. Dies verstärkt auch den Trend zu einer guten Tasse Tee für jeden Tagesmoment und jedes Bedürfnis und beeinflusst das positive Image von Tee maßgeblich. Tee ist nicht nur eine kalorienarme, zuckerfreie Alternative zu gesüßten Getränken, sondern ist auf Grund seiner geschmacklichen Vielfalt auch eine passende Antwort auf unterschiedliche Bedürfnisse. Dies wird durch die anhaltende Pandemie noch weiter verstärkt – die Verbraucherinnen und Verbraucher greifen gerne zu einer Tasse Tee, um sich selbst etwas Gutes zu tun, für das eigene Wohlbefinden, für den eigenen Genuss oder auch Gesundheit. Diesen Bedürfnissen bedienen die österreichischen Teefirmen mit einer breiten Produktpalette.

Darüber hinaus verzeichnet der österreichische Teemarkt eine steigende Nachfrage nach nachhaltigen und bio-zertifizierten Produkten. Auch der Konsumwunsch nach regionalen Produkten schlägt hier teilweise durch, zu Gunsten heimischer Früchte- und Kräutertee-Produkten. Neben Teemischungen mit Superfoods und Wellness-Charakter, zählen Kurkuma und Ingwer schon seit längerer Zeit zu den Trendgeschmackssorten. Als neue Zutat findet sich heuer Hanf in immer mehr Teemischungen.

"Tee-Boom"

Es lässt sich seit einigen Jahren ein regelrechter Tee-Boom beobachten, freut sich Johann Brunner vom Österreichischen Teeverband: "Tee ist Vielfalt und so wird er auch zunehmend wahrgenommen und konsumiert. Wie heißt es so schön – Tee zieht immer – sprich es gibt für jeden Moment, jeden individuellen Geschmack die richtige Sorte. Hochwertige Tees, vor allem aus dem Bioanbau, werden zunehmend nachgefragt. Der österreichische Handel die Teegeschäfte kommen diesen veränderten Konsumentenbedürfnissen nach und bieten ein entsprechendes Angebot an qualitativ sehr hochwertigen Produkten, sowohl in Beutelform als auch lose. Der österreichische Teetrinker wird immer experimentierfreudiger und kann – dank der österreichischen Teeproduzenten – auf ein großes Repertoire an Sorten zurückgreifen."

Auch die Ready-to-Drink-Produkte sind ein stark wachsendes Segment, vor allem in Richtung einer jüngeren Zielgruppe. Dabei umfasst das Angebot längst nicht mehr nur klassischen Eistee, viel mehr steht hier echter Teeaufguss ohne Zusätze und möglichst auf Biobasis im Fokus, der sofort trinkfertig aus der Falsche oder Dose konsumiert werden kann.

Tee rund um den Globus

2019 wurden laut dem Deutschen Teeverband 6,15 Millionen Tonnen Tee weltweit produziert. Unangefochten an der Spitze der weltweit führenden Erzeugerländer steht weiterhin China, wo in erster Linie Grüntee produziert wird. Mit 2,616 Millionen Tonnen im Jahr 2018 konnte China in den vergangenen zehn Jahren seine Produktion mehr als verdoppeln.

Zu den weiteren Top-5-Erzeugerländern 2016 zählen Indien (1,31 Millionen Tonnen), Kenia (493.000 Tonnen), Sri Lanka (303.840 Tonnen) und Indonesien (131.000 Tonnen). Zusammen mit China zeigen sie sich für rund 87 Prozent der Welt-Teeproduktion verantwortlich.

Tee ist nach Wasser das beliebteste Getränk der Welt, noch weit vor Kaffee. Rund um die Erde werden jährlich fünf Billionen Tassen Tee getrunken, das sind täglich knapp 14 Milliarden Tassen. Am 8. November 2020 wird zum 22. Mal der Tag des Tees gefeiert. (red)

www.teeverband.at

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