"Kurzarbeit kommt vorrangig Arbeitnehmern zugute"

Industriellenvereinigung Tirol fordert "faireren Umgang" mit Swarovski.

Die Nachricht, dass der Tiroler Kristall-Konzern Swarovski bis zum Herbst 1.000 seiner rund 4.600 Mitarbeiter kündigen will, hat in den vergangenen Tagen große Wellen geschlagen und zum Teil für heftige Kritik gesorgt. Der Grund: Das Unternehmen hatte Kurzarbeitsgeld bezogen, was die Gewerkschaft Pro-Ge im Zusammenhang mit dem Stellenabbau als "unmoralisch und unverantwortlich" bezeichnete.

"Klassenkämpferische Aussagen retten keinen Arbeitsplatz"

Gänzlich anderer Meinung ist diesbezüglich die Industriellenvereinigung Tirol. In einer Aussendung hält sie fest, dass die Kurzarbeit "vorrangig den Arbeitnehmern" zugutekomme. "Die für die Kurzarbeit angemeldeten Mitarbeiter erhalten in der Zeit der Kurzarbeit mindestens 80 Prozent Ihres Einkommens und nicht das im Falle einer Kündigung wesentlich geringere Arbeitslosengeld", schreibt die Industriellenvereinigung in einer Aussendung.

Die in den letzten Tagen von Interessenvertretungen und politischen Parteien erhobene Forderung nach Rückzahlung sei daher aus Sicht der Industriellenvereinigung "völlig unverständlich, entbehre jeglicher rechtlicher Grundlage und würde letztlich die Arbeitnehmer treffen". Eugen Stark, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Tirol ergänzt: "Wir sind alle massiv bedrückt über die bei Swarovski notwendig gewordenen Schritte. Schuldzuweisungen und klassenkämpferische Aussagen würden allerdings keinen Arbeitsplatz retten. Wir hätten einen faireren Umgang mit dermaßen massiv betroffenen Industriebetrieben erwartet, die über viele Jahre und Jahrzehnte einen bedeutenden Beitrag zum Wohlstand der Region geleistet haben und immer noch leisten. Das sollte bei der geübten Kritik nicht vergessen werden."

Kritik an "Luxusurlaub"-Fotos

Für weitere Aufregung in den Sozialen Medien sorgte am Donnerstag ein Posting der Pop-Sängerin und Moderatorin Victoria Swarovski gesorgt. Die Tochter von Paul Swarovski – dem früheren Geschäftsführer von Swarovski Energy, einer Tochterfirma des Kristallkonzerns – hatte ihrer Facebook-Seite ein Urlaubsfoto gepostet, dass sie mit anderen Mitgliedern ihrer Familie zeigte. In den Kommentaren des Bildes, das mittlerweile wieder gelöscht wurde, bahnte sich ein Shitstorm an, da viele User nach der Kündigung der Mitarbeiter wenig Verständnis für Fotos aus dem mutmaßlichen "Luxusurlaub" – wie ihn zahlreiche Nutzer nannten – zeigten. (as)

www.swarovski.com

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