Chinesen schlucken Wolford

| 01.03.2018

Der Bregenzer Wäschehersteller befindet sich ab sofort unter einem Dach mit Luxuslabels wie "Lanvin".

Der chinesische Investor Fosun International kauft in der Textilbranche groß zu. Nach der Übernahme des französischen Luxusmodehauses Lanvin folgt nun der nächste Streich des größten privaten Firmenkonglomerats Chinas. Fosun beteiligt sich an Wolford mit 51 Prozent (bisher: die Familien Wilhelm und Palmers) und wird strategischer Mehrheitsaktionär. Das Bregenzer Unternehmen mit rund 1.500 Mitarbeitern musste im ersten Halbjahr 2017 erneut Verluste hinnehmen – diese lagen mit knapp sechs Millionen Euro aber unter dem des Vergleichzeitraums des Vorjahres.

Fosun beabsichtigt sich zu verpflichten, eine Erhöhung des Grundkapitals der Wolford von derzeit 36,35 gegen Bareinlage um 12,50 auf 48,845 Millionen Euro durch die Ausgabe von 1.718.750 neuen Aktien zu einem Ausgabepreis von 12,80 Euro je neue Aktie zu zeichnen. Diese Verpflichtung soll laut Aussendung insoweit gelten, als die Aktionäre der Wolford AG ihre Bezugsrechte nicht vollständig ausüben. Die maximale Bareinlage von Fosun soll somit 22 Millionen Euro betragen. Diese bedarf der Zustimmung der Hauptversammlung, die voraussichtlich im Mai 2018 stattfinden wird.

Wachstumstreiber der Luxusbranche

Fosun könne europäischen Unternehmen mit seinen weltweiten Ressourcen und Fähigkeiten einen enormen Mehrwert bringen, erklärte die Chefin der Konzern-Mode-Sparte, Joann Cheng. Dabei verwies sie auch darauf, dass China einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Luxusbranche werde. Zur Firmenstrategie gehöre es, europäische Luxusmarken aufzukaufen und an der Hongkonger Börse zu handeln. (jw)

www.wolfordshop.at

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