Schulterschluss der Kommunikationsverbände zur Abschaffung der "Bagatellsteuer Werbeabgabe"

Steuergerechtigkeit, Einführung der "Digitalen Betriebsstätte" und umsatzbezogene "Equalization Tax".

Eine historische Chance, den Medienstandort nachhaltig zu sichern: Neun Branchenverbände und die Plattform Steuerfairness.info richten erstmals einen gemeinsamen Appell für faire Steuern und ausgewogenen Wettbewerb an die neue Bundesregierung. Steuerfairness.info ist eine Initiative von Opinion Leaders Network, die möglichst breit und unabhängig von politischen Couleurs und Interessenvertretungen, dem Thema "digitale Betriebsstätte" bei der künftigen Bundesregierung Gehör verschaffen will. 

In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben die Initiative Steuerfairness.info, Dialog Marketing Verband Österreich (DMVÖ), interactive advertising bureau austria (iab austria), International Advertising Association (IAA), Marketing Club Österreich (MCÖ), Mobile Marketing Association (MMA), Österreichische Marketing Gesellschaft (ÖMG), Verband Österreichischer Privatsender (VÖP), Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und Wirtschaftskammer Wien Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation (WKW)  ihre Forderungen an die neue Bundesregierung präsentiert.

"Wir begrüßen den von Sebastian Kurz kommunizierten Vorstoß der regierungsverhandelnden Parteien zur Umsetzung der digitalen Betriebsstätte. Die rasche Abschaffung der Werbeabgabe ist der nächste Schritt zur Schaffung von Wettbewerbs- und Steuergerechtigkeit“, erklären die Vertreter der Verbände. Gemeinsam sucht man den Dialog zwischen Medien, werbetreibender Wirtschaft sowie Bundesregierung und will im Rahmen eines Think Tanks für Steuer- und Wettbewerbsfairness das Know-how aus allen Bereichen des Medien- und Kommunikationsgeschäfts zusammenführen und der Regierung anbieten. "Um gerechten Wettbewerb zu schaffen und den Medienstandort Österreich nachhaltig zu sichern, rufen wir die neue Bundesregierung auf, die Werbeabgabe abzuschaffen und gleichzeitig Konzepte wie die ‚digitale Betriebsstätte’ oder die umsatzbezogene ‚Equalization Tax’ auf europäischer Ebene voranzutreiben", wird Christine Antlanger-Winter (IAA) deutlich.

"Das Thema betrifft uns in all unseren Branchen, die Chancen waren noch nie so gut, um Google, Facebook & Co. zur Kasse zu bitten", sind sich Paul Leitenmüller und Dominik Frey, Geschäftsführer von Opinion Leaders Network und Initiatoren von www.steuerfairness.info, sicher.  

"Marketing braucht jeden Euro für neue Impulse"

Während die "Digital Giants“ derzeit kaum Steuern in Österreich entrichten, werden die österreichischen Medien durch die Werbeabgabe mit rund 107 Millionen Euro pro Jahr belastet. Das Bruttowerbeaufkommen belief sich laut Focus in Österreich 2016 auf 5,19 Milliarden Euro. Davon entfallen 0,89 Milliarden (17,2 Prozent) auf den Online-Bereich, wovon wieder mindestens 0,46 Milliarden Euro ins Ausland abfließen. Mit Einführung von effektiven und fairen Steuerkonzepten seien  jährlich steigende Einnahmen zu erwarten, die wiederum zur Stärkung der österreichischen Wirtschaft eingesetzt werden können. "Die Abschaffung der Werbeabgabe würde der werbetreibenden Wirtschaft 107 Millionen Euro für Investitionen und Wachstum zur Verfügung stellen. Das wäre ein enormer Beitrag zur Sicherung des Qualitätsjournalismus und Schaffung von Arbeitsplätzen“, ist Georg Wiedenhofer (MCÖ) überzeugt.

"Die österreichische Medien- und Kommunikationslandschaft stellt sich mit voller Kraft dem internationalen Wettbewerb. Damit aber weiterhin Qualitätsinhalte in Österreich und für Österreich produziert werden, braucht es faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer und Mediengattungen. Wir stehen mit der neuen Bundesregierung vor einer historischen Chance, den Medienstandort nachhaltig zu sichern und zu entwickeln", ergänzt VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger. (jw)

 

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