Die Swatch Group zeigt für 2019 ungebrochenen Optimismus

| 03.02.2019

Vergangene Woche gab die Schweizer Swatch Group ihre Kennzahlen für 2018 sowie einen Ausblick auf 2019 bekannt.

Der Schweizer Konzern mit Sitz in Biel ist mit seinen 18 Uhrenmarken, darunter Klassiker wie Breguet, Blancpain, Glashütte Original, Omega, Longines oder Rado, in allen Markt-Segmenten präsent. Bei der Swatch Group handelt es sich um ein vollständig vertikalisiertes Unternehmen, von der Produktion über den Vertrieb bis hin zu einem weltweiten eigenen Retailnetz, inklusive E-Commerce. Als größter industrieller Arbeitgeber der Schweiz, tätigt die Swatch Group fortlaufend langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung innovativer Produkte, sowie in ihren rund 150 Produktionsbetrieben.

Die Kennzahlen 2018

Der Nettoumsatz des Konzerns stieg zu aktuellen Wechselkursen um 6,1 Prozent auf 8,475 Milliarden Schweizer Franken, ein Plus von 5,7 Prozent zu konstanten Kursen. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 15,2 Prozent auf 1,154 Milliarden Schweizer Franken.  Die operative Marge wuchs von 12,5 Prozent im Vorjahr, auf 13,6 Prozent, der Konzerngewinn stieg um 14,8 Prozent auf 0,867 Milliarden Schweizer Franken, mit einer Nettomarge von 10,2 Prozent  (Vorjahr mit 9,5 Prozent).

Ihren Aktionären will die Swatch Group mehr Geld ausschütten. Der Dividendenvorschlag sieht ein Erhöhung um 6,7 Prozent auf 8 Schweizer Franken pro Inhaberaktie und 1,60 Schweizer Franken pro Namensaktie vor.

Der Geschäftsgang hat sich in den letzten drei Monaten des Berichtsjahres abgeschwächt. Insbesondere der Monat Dezember war schwach, auch aufgrund der sehr hohen Vergleichsbasis. Die Produktionsbetriebe im Bereich Habillage (Schalen, Zifferblätter, Zeiger, etc.) arbeiteten an ihrer Kapazitätsgrenze oder sogar darüber, was zu großen Lieferverzögerungen vor allem bei Produkten für Omega und Longines geführt hat.

Die hohen Investitionen im Entwicklungsbereich führten zu Rekordanmeldungen von 212 neuen Patenten im Jahr 2018. Damit verbunden war die Schaffung von über 1.700 neuen Arbeitsstellen, vor allem in der Schweiz.

Ausblick 2019

Die Swatch Group erwartet für 2019 ein gesundes Wachstum, trotz der starken Vergleichsbasis des ersten Halbjahrs 2018. Die Nachfrage ist laut dem Konzern gut und die Produktionsprobleme und Engpässe, vor allem im Bereich Habillage, sollten im ersten Halbjahr gelöst sein. Der weitere Ausbau des E-Commerce, vor allem im mittleren und unteren Segment soll zusätzliche Chancen eröffnen. Die Führungsposition der Swatch Group in China wird laut Geschäftsleitung für den Konzern 2019 zu einer großen Opportunität, auch wenn die andauernden Handelsturbulenzen störend bleiben. Weitere Marktanteilsgewinne erwartet die Gruppe 2019 auch in Japan und den USA.  

Markenprogramm

Wachstumstreiber „Harry Winston“, soll den dynamischen Wachstumstrend 2019 fortsetzen, beschleunigt auch durch die Bestätigung der Top-Position der Marke durch den Kauf des Pink Legacy Diamanten. „Blancpain“ beendete das vergangene Jahr mit einem Rekordumsatz. Das Produkt Fifty Fathoms ist einer der Treiber des Erfolgs. Die Marke spricht die Millenniumsgeneration in idealem Maße an. Für 2019 wird ebenfalls ein hohes Wachstum erwartet.  

„Omega“ feiert das 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung mit verschiedensten zusätzlichen Produktlancierungen zu diesem Thema. Im zweiten Halbjahr 2019 werden zudem in Japan bereits die „minus 1“-Sondermodelle für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo lanciert. Die große Nachfrage nach der Kollektion V.H.P. (Very High Precision) von „Longines“ konnte im letzten Quartal 2018 wegen der Produktionsengpässe nicht ausreichend bedient werden. Die Beseitigung der Engpässe wird 2019 einen sehr positiven Einfluss auf die Entwicklung der Marke haben. „Tissot“ wird im Laufe von 2019 ihre Smart-T-Touch mit eigenem Operating System vorstellen.

„Swatch“ hat im Januar 2019 Swatch Pay in der Schweiz mit großem Erfolg lanciert, weitere Länder werden im Verlauf des Jahres folgen. Im Februar 2019 wird Swatch die ersten Sistem51-Produkte mit der patentierten Nivachron Spiralfeder und ihren antimagnetischen Eigenschaften lancieren.  

Grundsätzlich will die Swatch Group, dass alle mechanischen Uhren ihrer Marken in Zukunft antimagnetische Eigenschaften aufweisen. Entweder durch die Silizium Spiralfeder oder durch die Nivachron Spiralfeder, beides patentierte Erfindungen. Dies bedeutet eine substantielle Qualitätsverbesserung punkto Präzision und Zuverlässigkeit. Den Marken der Swatch Group soll dies einen klaren Vorteil gegenüber vielen renommierten Marken der schweizerischen, aber auch der internationalen Uhrenindustrie, die nicht über ähnliche antimagnetische Qualitätsmerkmale verfügen, bringen. Dieser Vorteil, auch erkennbar durch eine erhöhte Garantiedauer, sollte sich 2019 und auch später in klare Marktanteilsgewinne ummünzen.