Größte "grüne Batterie"
Leistungsstärkste Kraftwerksgruppe Österreichs ist in Betrieb gegangen

| Redaktion 
| 03.06.2025

Mehr als 200 Millionen Euro wurden in die Modernisierung der bestehenden Kraftwerke Malta Haupt- und Oberstufe sowie in die Errichtung des Verbund-Pumpspeichers Reißeck II+ und des neuen Pumpwerks Kolbnitz investiert. 

Am Montag wurde im Mölltal in Oberkärnten gemeinsam mit Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber der Abschluss umfangreicher Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte in Österreichs leistungsstärkster Kraftwerksgruppe gefeiert.

200 Millionen Euro Investition

Dabei wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 200 Millionen Euro in die Modernisierung der bestehenden Kraftwerke Malta Haupt- und Oberstufe sowie in die Errichtung des Pumpspeichers Reißeck II+ und des neuen Pumpwerks Kolbnitz investiert. Die Werksgruppe Malta-Reißeck verfügt nun über eine Turbinenleistung von mehr als 1.500 Megawatt. Das ist die Leistung von sechs Donaukraftwerken.

"Unsere Investition von mehr als 200 Millionen Euro in die Modernisierung und Erweiterung der Anlagen in der Werksgruppe Malta-Reißeck sind ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft in Kärnten und Österreich", so Michael Amerer, Geschäftsführer der Verbund Wasserkraft.

Modernisierungs- und Erweiterungsprojekte

Der Konzern hat in der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck in den vergangenen fünf Jahren mehrere Projekte parallel umgesetzt. Zum einen wurden bei den bestehenden Kraftwerken Malta Haupt- und Oberstufe umfangreiche Modernisierungen durchgeführt und die Turbinenleistung um rund 40 MW, die Pumpenleistung um rund 155 MW und die Erzeugung um rund 20 GWh gesteigert.

Zusätzlich wurden mit dem Pumpspeicher Reißeck II+ mit einer Leistung von 45 MW und dem Pumpwerk Kolbnitz mit einer Pumpleistung von 60 MW zwei neue Flexibilitätsbooster errichtet. "Bei allen unseren Maßnahmen haben wir es geschafft, unsere Anlagen durch den Einsatz innovativer Techniken schon auf den zukünftigen Flexibilitätsbedarf bestmöglich einzustellen. So stellt der Einsatz der drehzahlgeregelten Maschinensätze in der vorliegenden Dimension die weltweit flexibelste Pumpturbine dar, und das Made in Austria", sagte Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der Verbund Wasserkraft und fügt hinzu: "Wir haben die Pumpenleistung um 260 MW und die Turbinenleistung um 85 MW gesteigert und verfügen hier in der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck nun über eine Turbinenleistung von insgesamt rund 1.540 Megawatt sowie eine Pumpleistung von rund 1.100 Megawatt. In Kombination mit den großen Speichern können wir damit die Stromüberschüsse von mehreren Hundert Windkraftanlagen zwischenspeichern."

Am Schauplatz der Energiezukunft

Laut Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von Verbund, erfüllt der Konzern mit der Modernisierung und Erweiterung der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck bereits heute eine der wesentlichen Anforderungen an ein klimaneutrales Energiesystem. "Wenn wir von der Transformation unseres Energiesystems sprechen, dann ist die Wasserkraft mit ihren leistungsstarken Pumpspeichern von zentraler Bedeutung, denn diese Kraftwerke können die wetterabhängig schwankende Stromerzeugung aus Wind und Sonne ausgleichen", sagte Strugl und ergänzt: "Die Pumpspeicher sind somit grüne Batterien, und die größte dieser Batterien betreiben wir hier mit der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck."

"Die Fertigstellung ist ein Meilenstein auf dem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft Kärntens", sagte Landeshauptmann Kaiser. Für Projekte wie dieses sei es essenziell, dass Innovation, ökologische Verantwortung und regionale Wertschöpfung Hand in Hand gehen: "Ich danke allen, die an Planung, Umsetzung und Bau beteiligt waren. Gemeinsam ist es uns gelungen, einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit Österreichs zu leisten und ein starkes Signal für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes zu setzen. Denn mit einer gesicherten, nachhaltigen Stromversorgung ist auch der Erhalt bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Kärnten verbunden", so Kaiser. 

Zentrales Element für die Versorgungssicherheit

"Österreich ist mit einem Anteil von rund 60 Prozent an der gesamten Stromerzeugung ein Wasserkraftland. Im Verbund ist der Anteil noch viel größer. Über 90 Prozent unserer Erzeugung stammten im Vorjahr aus unserer Wasserkraft", so COO Achim Kaspar, der im Vorstand von Verbund für den Bereich Wasserkraft zuständig ist. Die Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck sei durch ihr großes Speicherpotenzial und ihre besondere Flexibilität ein zentrales Element der Stromversorgungssicherheit in Österreich, ist sich Kaspar sicher. "Für einen stabilen Netzbetrieb müssen Erzeugung und Verbrauch ständig übereinstimmen und dieser Ausgleich wird hier mit den hocheffizienten Pumpturbinen sichergestellt – und zwar rund um die Uhr", so Kaspar.

"Mit der Modernisierung und Erweiterung der Kraftwerksgruppe Malta-Reißeck ist ein Projekt gelungen, das beispielhaft für den Weg ist, den wir in Kärnten gehen: Es verbindet Innovation mit regionaler Verantwortung. Vorhaben wie diese leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Unabhängigkeit unseres Bundeslandes und sind entscheidend für die Entwicklung der Regionen und unseres Standorts", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber.

www.verbund.com

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