LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Muhr, Sie beobachten seit vielen Jahren den Immobilienmarkt. Wie hat sich das Frauenbild in diesem Bereich verändert?
Marlies Muhr: Ich erlebe seit einiger Zeit eine wirklich erfreuliche Entwicklung: Frauen treten heute mit viel mehr Selbstverständnis und Klarheit auf. Sie wissen, was sie wollen, sind hervorragend informiert und treffen Entscheidungen mit großer Entschlossenheit. Früher waren Frauen beim Immobilienkauf häufig in einer begleitenden Rolle – heute übernehmen sie die Verantwortung selbst. Das hängt natürlich auch mit ihrer gewachsenen wirtschaftlichen Unabhängigkeit zusammen. Viele verfügen über eigenes Vermögen, haben sich beruflich erfolgreich etabliert oder agieren als Unternehmerinnen. Diese finanzielle Eigenständigkeit verändert auch ihren Zugang zum Immobilienmarkt – und das sehr positiv.
LEADERSNET: Gibt es Unterschiede im Investitionsverhalten von Frauen – etwa im Vergleich zu männlichen Käufern?
Muhr: Absolut. Frauen investieren sehr strategisch – besonders im gehobenen Segment. Sie planen langfristig und legen großen Wert auf Sicherheit und Werterhalt. Immobilien sind für sie nicht einfach ein Objekt, sondern Teil ihrer Altersvorsorge, Ausdruck von Stabilität und persönlicher Unabhängigkeit. Der emotionale Aspekt ist dabei oft ebenso entscheidend wie der wirtschaftliche.
LEADERSNET: Welche Rolle spielen dabei digitale Informationsquellen?
Muhr: Eine sehr große. Frauen kommen heute bestens vorbereitet zu Besichtigungen. Viele informieren sich im Vorfeld online – häufig zu Tageszeiten, in denen sie ungestört sind, zum Beispiel abends, wenn die Kinder im Bett sind. Das sehen wir ganz deutlich an den Nutzungszahlen auf unserer Website. Es ist bemerkenswert, wie gezielt Frauen recherchieren – zu Objekten, zur Finanzierung, zu Standortfaktoren.
LEADERSNET: Neben Lage und Preis, welche weiteren Kriterien sind für Frauen beim Immobilienkauf entscheidend?
Muhr: Frauen betrachten Immobilien meist sehr ganzheitlich. Neben den klassischen Fakten spielen Atmosphäre, Wohngefühl und Lebensumfeld eine große Rolle. Wie fühlt sich der Raum an? Wie wirkt das Haus? Wie ist die Nachbarschaft, wie die Anbindung an Familie, Schule oder Alltagseinrichtungen? Viele wollen nicht einfach nur etwas kaufen – sie wollen ankommen, sich wohlfühlen. Es geht also nicht nur um Quadratmeter, sondern um ein gutes Leben.
LEADERSNET: Ein Thema, das heute viele bewegt, ist Nachhaltigkeit. Ist das auch bei weiblichen Käuferinnen ein Thema?
Muhr: Definitiv. Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sind für viele Käuferinnen zentrale Entscheidungskriterien geworden. Immobilien mit energieeffizienter Bauweise, erneuerbarer Energieversorgung oder Smart-Home-Technologie sind besonders gefragt. Frauen denken oft sehr bewusst in Bezug auf die Zukunft – das betrifft nicht nur die Auswahl der Immobilie, sondern auch die Art, wie sie in diese investieren und sie weiterentwickeln.
LEADERSNET: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein? Wird der Anteil weiblicher Käuferinnen weiter steigen?
Muhr: Ich bin fest davon überzeugt. Frauen werden den Immobilienmarkt in Zukunft noch viel stärker prägen – und das nicht nur als Käuferinnen, sondern auch als Investorinnen, Entwicklerinnen und Entscheiderinnen. Sie setzen neue Maßstäbe in Sachen Qualität, Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Ihr Blick auf Immobilien ist differenziert, klar und zukunftsorientiert. Es ist inspirierend zu sehen, wie sehr Frauen heute mitgestalten – in einer Branche, die lange von anderen Prägungen dominiert war. Das ist ein Wandel, den ich nicht nur begrüße, sondern mit voller Überzeugung unterstütze.
www.muhr-immobilien.com
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