Widerstand großer Gläubiger
Versicherungen üben harsche Kritik an Eigenverwaltung der Signa Prime

Große Gläubiger:innen wie die Uniqa, die Wiener Städtische und deutsche Geldgeber:innen wandten sich mit einem Antrag an das Handelsgericht Wien. Selbst der Signa Holding, die Großaktionär der Prime ist, stoßen einige Sanierungsschritte sauer auf.


Die Unzufriedenheit einiger großer Gläubiger:innen mit der Sanierungsverwaltung der Signa Prime Selection ist offenbar groß. Wie berichtet, wurde im Rahmen der ersten Prüfungstagsatzung bekannt, dass hier die Eigenverwaltung aufrecht bleibt. Bei der Signa Holding wurde sie mittlerweile abgegeben (LEADERSNET berichtete). Dies wird nun von einigen wichtigen Akteur:innen auch für die Luxus-Immobilien-Gesellschaft des von René Benko gegründeten Unternehmens gefordert.

In einem dem trend vorliegenden Schreiben an das Handelsgericht Wien fordern einige Versicherungen, darunter auch die Uniqa und die Wiener Städtische, geht hervor, ein Ende der Eigenverwaltung bei der wichtigsten Signa-Gesellschaft. "Den Gläubiger:innen sind seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Signa eine Vielzahl von Umständen bekannt geworden, die eine akute Gefahr von erheblichen Nachteilen für Gläubiger durch die Eigenverwaltung erwarten lassen", heißt es laut dem Wirtschaftsmagazin in dem Papier.

Kritik an geplantem Verkauf von Immobilien

Insbesondere der angekündigte Verkauf der Prime-Immobilien wie Park Hyatt, Kaufhaus Tyrol oder Goldenes Quartier stoße den österreichischen und deutschen Versicherern, die Signa-Anleihen gezeichnet haben, demnach sauer auf. Hintergrund sei der derzeit schlechte Immobilienmarkt. Außerdem sei eine zeitlich begrenzte Sanierung mit Eigenverwaltung für eine derart komplexe Transaktion nicht geeignet, fürchten die Antragsteller:innen.

Darüber hinaus werde kritisiert, dass die Sanierungsverwalter der Signa Prime falsche und unvollständige Angaben machen würden. Der trend zitiert aus dem Schreiben der Versicherungen: "Die Gläubiger:innen sind einhellig der Ansicht, dass nur bei Entzug der Eigenverwaltung eine weitere Gläubigerbenachteiligung verhindert werden kann". Zusätzlich soll auf einer Gläubigerversammlung ein externer Immobilienexperte bestellt werden und der Gläubigerausschuss soll erweitert werden.

Selbst Signa Holding unzufrieden

Weiters schreibt das Wirtschaftsmagazin, dass auch die Signa Holding, mit knapp 20 Prozent größter Aktionär der Signa Prime Selection, unzufrieden ist mit der Sanierungsverwaltung ihrer Beteiligung. Die Holding wolle eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um ebenfalls die Immobilienverkäufe in Frage zu stellen und neue Aufsichtsräte zu bestellen, heißt es.

www.signa.at

www.trend.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV