Christoph Schmidt im Interview
"Wir können via 'Plug and Play' mit einem Fernrohr in die Zukunft schauen"

Christoph Schmidt, GF Vienna Airport Conference & Innovation Center, spricht im LEADERSNET-Interview u.a. über Innovation als Wettbewerbsvorteil, die Start-up-Schmiede "Plug and Play" und wie Unternehmen von dieser profitieren können, den Flughafen Wien als Kongress- und Eventhotspot sowie den eigenen 360-Grad-Service für Kunden.

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Schmidt, welche Rolle spielt Innovation für Unternehmen, um sich im harten Wettbewerb behaupten zu können?

Christoph Schmidt: Innovation, die man heute betreibt, ist der Nährboden für den Erfolg von morgen. Wir alle vergessen im Alltag viel zu oft darauf, darüber nachzudenken, wo wir beispielsweise in fünf Jahren stehen wollen. Deshalb ist es notwendig Innovation zu organisieren. Und wenn man mit seinem Unternehmen nicht innovativ ist, dann werden dies andere sein und aus diesem Grund wird sich meiner Meinung nach derjenige langfristig durchsetzen, der kontinuierlich auf Innovation setzt.

LEADERSNET: Auf welche Lösungen setzt der Flughafen Wien dabei?

Schmidt: Wir haben uns als Flughafen eine eigene Innovationsstruktur gegeben und einen crossfunktionalen Digital Innovation Hub eingerichtet. In unserer täglichen Innovationsarbeit setzen wir auf Open Innovation und die Zusammenarbeit mit Start-ups. Und da es unmöglich ist, selbst weltweit nach den besten Start-ups oder nach den besten Lösungen zu suchen, nimmt uns dies unser Partner "Plug and Play" ab. Darüber hinaus können wir uns über "Plug and Play" mit vielen anderen Unternehmen aus unserer Branche austauschen und so Best-Practice Beispiele miteinander teilen.

LEADERSNET: Der Flughafen Wien ist also Innovationspartner von Plug and Play. Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Start-up-Schmiede und wie kann man sich diese genau vorstellen?

Schmidt: Die Zusammenarbeit läuft sehr einfach und mittlerweile seit vier Jahren sehr erfolgreich. Wir selbst sind einer von vielen Partnern von Plug and Play. Auch große (inter-)nationale Unternehmen wie die OMV, die Wiener Städtische, die Vienna Insurance Group (VIG), Fraport oder Airbus zählen zu den aktuell mehr als 30 Partnern hier am Standort, weltweit sind es über 540. Die Zusammenarbeit ist in Form einer Mitgliedschaft organisiert und der Mitgliedschaftsbeitrag hat sich bei uns schon vielfach durch verschiedenste Innovationen gerechnet. Wir können durch Plug and Play mit einem Fernrohr in die Zukunft schauen und uns heute schon mit Technologien beschäftigen, welche in ein paar wenigen Jahren Einzug in unsere Prozesse finden werden. So sind wir heute schon vorne dabei, wenn es um die Weiterentwicklung unserer Branche und unseres Unternehmens geht und damit verschaffen wir uns einen großen Wettbewerbs Vorteil. Davon sollen auch verstärkt weitere heimische Unternehmen profitieren, weshalb Plug and Play einen Ausbau plant. Gemeinsam wollen wir weitere Partner aus Österreich an Bord holen. 

LEADERSNET: Bei der Kooperation wird auf einen Open-Innovation-Ansatz gesetzt. Wo liegen hier die Vor- bzw. Nachteile?

Schmidt: Open-Innovation bedeutet mit und von anderen gemeinsam lernen. Beispielsweise kommen alle Partner der Travel Plattform, die mittlerweile der Europa Hub in diesem Bereich ist, einmal im Halbjahr bei uns am Flughafen Wien zusammen, um sich darüber auszutauschen, welche Innovation und Projekte durchgeführt wurden. So kann man sehr einfach Dinge von anderen lernen, oder aber auch lernen, was nicht funktioniert hat und sich dadurch großen Aufwand ersparen. Darüber hinaus haben wir Kontakt zu weltweit 51 Standorten von Plug and Play, welche uns immer wieder mit den neuesten Trends und Technologien aus allen Regionen der Welt bespielen. 

Um die Kosten für die Unternehmen zunächst möglichst gering zu halten, wird auf ein Proof of Concept-Modell gesetzt. Nach der Erstellung eines Plans oder Konzepts, erfolgt ein Testcall, bei dem man sich mit dem Start-up, das eine Lösung entwickelt hat, abspricht. Man muss diese also nicht gleich zu 100 Prozent im Unternehmen implementieren, sondern kann sich über einen gewissen Zeitraum ansehen, ob die Lösung tatsächlich passt und wie gewünscht funktioniert. Erst dann erfolgt die vollständige Umsetzung/Implementierung, weshalb die Partner ganz genau kalkulieren können und nicht (viel) Geld für etwas ausgeben müssen, was letztendlich doch nicht genutzt wird.

LEADERSNET: Beim Innovationsauftakt 2024 wurde eine Namensänderung vollzogen – das Veranstaltungszentrum der AirportCity heißt nun "Vienna Airport Conference & Innovation Center" statt wie bisher AirportCity Space. Wieso hat man sich zu diesem Schritt entschlossen?

Schmidt: Wir haben gesehen, dass wir uns mittlerweile sowohl im Konferenz- als auch im Innovationsbereich einen Namen gemacht haben und dies wollten wir noch stärker mit dem Flughafen in Bezug bringen. Aus diesem Grund dürfen wir in Zukunft auch das offizielle Flughafen Wien Logo und den Namen Vienna Airport Conference und Innovation Center tragen, was uns natürlich sehr freut. Ich denke der Auftritt ist dadurch in Zukunft noch klarer und unsere Kunden dürfen sich jetzt schon auf vieles freuen, was wir für die nächsten Jahren geplant haben. Demnächst werden wir beispielsweise die Konferenz Räumlichkeiten aufgrund der hohen Nachfrage erweitern.

Unsere "Expedition KI" - der größte Anwender-Kongress im deutschsprachigen Raum zum Thema Künstliche Intelligenz - geht in die dritte Runde und wir freuen uns auch darauf, dass wir in diesem Jahr eine AirportCity-Akademie am Standort Flughafen Wien starten werden. Darüber hinaus wird es wieder unzählige Community Events und Diskussionsveranstaltungen geben. In einigen Wochen werden wir auch einen weiteren Meilenstein im Innovationsbereich bekanntgeben.

LEADERSNET: Was ist das "Conference & Innovation Center" am Flughafen Wien genau und welche Möglichkeiten bietet es?

Schmidt: Wir bieten modernste, lichtdurchflutete Konferenzräumlichkeiten, kreative Workshop- und Meetingräume, Co-Working Arbeitsplätze und Co-Working Büros, einen Hub für internationale Innovation mit Plug and Play und verschiedenste Veranstaltungen und Formate im Innovationsbereich. Beispielsweise startet in einigen Wochen ein Lehrgang für innovatives Leadership. Darüber hinaus haben wir es uns zum Ziel gesetzt, Innovationsinteressierte bei spannenden Events zusammenzubringen. Der Innovationsauftakt hat dieses Jahr bereits stattgefunden, am 23. April 2024 wird ein Energy Climate Tech Forum bei uns über die Bühne gehen, unser KI-Kongress geht in diesem Jahr in die dritte Runde und im Mai wird es einen Tower-Talk zum Thema Digitalisierung und Innovation im Bau- und Immobilienbereich geben.

Bei all unserem Angebot bieten wir stets 360-Grad-Service an, was bedeutet, dass die Kunden bei uns alles aus einer Hand bekommen. Nicht nur die Räumlichkeiten sondern auch sämtliche Leistungen über Catering, Technik oder auch Hotelzimmer, darüber hinaus steht mit unserer Besucherwelt ein Rahmenprogramm zur Verfügung. Das alles 16 Minuten vom Stadtzentrum entfernt und bestens angebunden mit City Airport Train (CAT), Zug, Flugzeug oder Auto. Parken kostet für Konferenzkunden beispielsweise einen Euro pro Stunde direkt im angeschlossenen Parkhaus.

Fotos vom Innovationsauftakt 2024 sehen Sie in der Galerie.

www.airportcityspace.com

www.viennaairport.com

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