"Oesterreichs Energie" Trendforum mit Leonore Gewessler

| Redaktion 
| 14.05.2023

Das Thema der hochkarätig besetzten Veranstaltung war das "Moonshot-Projekt" Energiewende. Die Bundesministerin kündigte wichtige Gesetze für die E-Wirtschaft an.

Beim Trendforum Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der heimischen E-Wirtschaft, kündigte Klimaschutz- und Energieministerin Leonore Gewessler wichtige Gesetze für die E-Wirtschaft noch in der aktuellen Legislaturperiode an. Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie, forderte: "weniger Absichtserklärungen, dafür integrierte Planungsansätze und mehr konkrete Umsetzung".

"Science Buster" - Keynote

In seiner einführenden Key-Note verglich Werner Gruber, Physiker und früherer Science Buster, die Herausforderungen des Projekts Mondlandung mit jenen der Energiewende und betonte die Parallelen der beiden Herausforderungen. Es brauche klare und gemeinsame Ziele, eine stringente Aufgabenteilung und die Bevölkerung müsse dafür begeistert werden. "Beide Projekte sind gigantisch und auf den ersten Blick schier unbewältigbar. Wenn alle an einem Strang ziehen und auf ein Ziel fokussieren, kann es aber klappen", so Gruber.

Energieeffizienzgesetz und Co.

Klare Ziele und Ansagen der Politik, die Bereitschaft und Fähigkeit ein bestehendes und gut funktionierendes System umzubauen sowie Fairness nannte Gewessler, als zentrale Punkte für das Gelingen des "Moonshot-Projekts" Energiewende.

"Im Moment gebe es gesellschaftlichen Rückenwind und Aufbruchstimmung für die Energiewende, sagte die Ministerin und fügte hinzu: "Jetzt müssen aber wirklich alle Verantwortung übernehmen und ihren Teil am Gesamtprojekt angehen."
Für die laufende Legislaturperiode kündigte die Ministerin noch das Energieeffizienzgesetz und das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz an. Zentral nannte sie auch das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungs-Gesetz, das Elektrizitätswirtschaftsgesetz und den Integrierten Netzinfrastrukturplan (ÖNIP). "Daran wird mit Hochdruck gearbeitet", sagte Gewessler und ergänzte: "Wir brauchen aber für all diese Gesetze eine Zweidrittel-Mehrheit. Hier müssen alle ihren Beitrag leisten."

Umbau des Systems bei laufendem Motor

Der Präsident von Oesterreichs Energie, Michael Strugl, forderte für die Energiewende eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure. "Die Energieunternehmen stemmen bereits jetzt den Umbau des gesamten Systems und das bei laufendem Motor", verwies Strugl auf die Leistungen der Branche.

Er ortete beim Ziel der Energiewende ein Umsetzungsproblem. "Ansagen gibt es genug, wir brauchen jetzt aber gut integrierte Lösungsansätze", sagte Strugl. Entscheidend sei "mehr Tempo": "Der Zeithorizont 2030 bedeutet einen Marathon, den wir in Wahrheit im Sprint laufen müssen, um die Ziele zu erreichen", so der Präsident. 

Die ursprünglich mit 50 Milliarden Euro bis 2030 bezifferten Kosten für Erzeugung und Netze bezeichnete Strugl als zu niedrig: "Es wird deutlich mehr werden. Das kann die öffentliche Hand nicht stemmen, dafür braucht es Investitionen der Unternehmen. Die Investitionsfähigkeit der Unternehmen ist daher entscheidend."

Wichtige Gesetze fehlen

"Die Uhr tickt. 18 Jahre bis 2040 klingt lange, aber 18 Jahre sind angesichts der Dimension der Aufgabe nicht mehr viel Zeit - wir brauchen für die Energiewende wirklich alle an Bord. Wir brauchen aber auch noch wichtige gesetzliche Beschlüsse, wie das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz und das Elektrizitätswirtschaftsgesetz", sagte Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie. Sie zeigt sich erfreut, dass Gewessler diese Gesetze noch in der laufenden Legislaturperiode auf Schiene bringen will.

Bevölkerung durch Transparenz abholen

Alfons Haber, Vorstand E-Control, kündigte an, in den aktuellen Regulierungsverhandlungen innovative Rahmenbedingungen für zukunftsorientierte Investitionen in Netze, Leitungen und Erzeugungsanlagen zu schaffen. "Ganz entscheidend wird dabei, neben Digitalisierung oder Anreizen für Investitionen, auch Information sein. Wir müssen die Bevölkerung noch stärker abholen und das vor allem auch durch Transparenz." Er kündigte einen "regulatorischen Blick in die Zukunft" an. „Wir arbeiten an vielen einzelnen Punkten, etwa auch an der Verzinsung von Netz-Investitionen – diese Punkte ergeben in Summe einen zukunftsorientierten Regulierungsrahmen", so Haber abschließend.

Einen Eindruck vom Trendforum können Sie sich hier machen. 

www.oesterreichsenergie.at

www.bmk.gv.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV