IV untermauert Forderung nach Entlastung des Faktors Arbeit

| Redaktion 
| 04.04.2023

Industriellenvereinigung nutzt den "Tag der Steuerleistung", um auf notwendige Reformschritte hinzuweisen. Zudem soll die Politik mit dem hart erarbeiteten Steuergeldern sorgsam(er) umgehen.

Der 5. April ist Tag der Steuerleistung. Das heißt, dass an diesem Tag jede:r Fünfte in Österreich bereits so viel Einkommensteuer gezahlt hat, wie der Durchschnitt der Bevölkerung im gesamten Jahr – das geht aus den aktuellen Berechnungen der Industriellenvereinigung (IV) hervor.

"Menschen mit einem leicht überdurchschnittlichen Einkommen leisten in unserem Land einen überproportionalen Beitrag zu unserem Gemeinwesen. Mit dem heutigen Tag wollen wir jene Menschen würdigen, die einen wesentlichen Teil zur Finanzierung unseres Gemeinwohls beitragen", bekräftigt IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

20 Prozent zahlen 77 Prozent der Einkommenssteuer

Ab einem Bruttomonatseinkommen von rund 3.400 Euro zählt man in Österreich bereits zu den oberen 20 Prozent der Einkommensbezieher. Damit gehöre man laut der IV auch zu den 20 Prozent, die für 77 Prozent des Gesamtaufkommens der Einkommensteuer in Österreich Verantwortung tragen. "Wir reden hier von einer Fachkraft in der Industrie, einer AHS-Lehrerin, einem Mediziner oder einer Mechatronikerin. Sie leisten mit ihren Steuern gemeinsam mit unseren Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der sozialen Infrastruktur", so Neumayer. Der Tag der Steuerleistung sei auch eine Erinnerung für die Politik, um mit den hart erarbeiteten Steuergeldern sorgsam umzugehen.

Rufe nach Umverteilung seien eine Themenverfehlung

Dass Österreich zu den Ländern mit der höchsten Abgabenquote in der EU zählt, ist kein Geheimnis und wird auch Jahr für Jahr durch unterschiedliche Analysen belegt. "Dabei geht es gar nicht darum, verschiedene Einkommensgruppen gegeneinander auszuspielen. Der Tag der Steuerleistung soll vielmehr aufzeigen, wie unser progressives Einkommensteuersystem funktioniert und zur Umverteilung der Markteinkommen beiträgt", ergänzt der IV-Generalsekretär. Rufe nach weiterer Umverteilung seien "eine klare Themenverfehlung" in einer wiederkehrenden Neiddebatte.

Gerade in Zeiten eines Arbeits- und Fachkräftemangels gehe es in erster Linie darum, sicherzustellen, dass sich Leistung wieder lohne. Hierzu bedürfe es steuerlicher Anreize beispielsweise bei einem Wechsel von einer Teilzeit- in eine Vollzeitanstellung oder für Arbeiten über das Pensionsantrittsalter hinaus, statt zusätzlicher Steuern und Belastungen des Faktors Arbeit. Abschließend betont Neumayer: "Ziel muss es sein, Österreich bei der Steuer- und Abgabenquote weg von einem Belastungsstandort, hin zu einem attraktiven Industriestandort zu bringen".

www.iv.at

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