Trotz Krisen gibt es starkes Wirtschaftswachstum in allen Bundesländern

| Redaktion 
| 19.12.2022

2022 legte die Wirtschaft überall um mindestens 3,5 Prozent zu. In manchen Regionen fällt die Arbeitslosenquote sogar auf ein historisches Tief.

Das Jahr 2022 war von einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr gekennzeichnet. Trotz vieler Krisen lag das Wirtschaftswachstum in diesem Zeitraum bei real 7,5 Prozent österreichweit. Die UniCredit Bank Austria analysierte die Situation.

Wintertourismus zündet "Booster"

Hauptverantwortlich für den starken Anstieg in den ersten sechs Monaten sei vor allem der Wintertourismus, der von den gelockerten Coronamaßnahmen profitiert habe. Die Wintersaison 2020/21 sei aufgrund der Lockdowns noch ein de facto Totalausfall bei den Übernachtungen gewesen.

Neben dem Tourismus seien die Industrie und in deren Windschatten die unternehmensnahen Dienstleistungen mit einem Wachstum von über fünf Prozent wichtige Treiber in der ersten Jahreshälfte gewesen. Aufgrund der hohen Energiepreise in Folge des Krieges in der Ukraine habe sich das Wachstumstempo im zweiten Halbjahr 2022 allerdings deutlich verlangsamt, wovon die Bundesländer mit hohem Industrieanteil stärker betroffen gewesen seien, so Bruckbauer.

"Das heurige Jahr war vor allem in der ersten Jahreshälfte von einem sowohl regional als auch sektoral breit aufgestelltem Wachstum gekennzeichnet", sagt UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: "Wachstumskaiser waren heuer die Wintertourismushochburgen im Westen, während in der zweiten Jahreshälfte speziell die industrielastigen Regionen den Gegenwind aufgrund der hohen Energiepreise spürten." Aber: Im Gesamtjahr 2022 dürften alle Bundesländer ein Wachstum von deutlich über drei Prozent erreichen.

Wintertourismus als Wachstumsschub für die Tourismusregionen

In der Wintersaison 2020/21 bewirkten die Corona-Maßnahmen einen de facto Totalausfall bei den Übernachtungen. Die Lockerungen haben allerdings im vergangenen Winter zu einer starken Gegenbewegung geführt, wovon vor allem die Tourismushochburgen im Westen profitieren konnten, so UniCredit Bank Austria Ökonom Robert Schwarz.

"Tirol und Salzburg dürften heuer mit 7,9 bzw. 7,5 Prozent gewachsen sein und führen damit das Bundesländerranking an". Die Bundesländer Kärnten (+7,1 Prozent) und das Burgenland (+ 5,5 Prozent) konnten heuer, zusätzlich zum Tourismus gestützt auf eine gute Industrie- bzw. Baukonjunktur, ebenfalls ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen.

Oberösterreich und die Steiermark würden fufgrund der geringen Bedeutung des Tourismus das Schlusslicht bilden. Dennoch würden sie ein robustes Wachstums von 3,7 bzw. 3,6 Prozent aufweisen. Dazwischen liegen Vorarlberg (+5,1 Prozent), Niederösterreich (+4,2 Prozent) und die Bundeshauptstadt Wien (+4,1 Prozent), die heuer voraussichtlich im Bereich des bundesweiten Durchschnitts von 4,8 Prozent gewachsen sind.

Arbeitslosenquote fällt in manchen Bundesländern auf historisches Tief

Das zweite Jahr in Folge sanken heuer die durchschnittlichen Arbeitslosenquoten. "Angeführt vom Tourismus vermelden heuer alle Bundesländer einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit", sagt Schwarz. "In manchen Regionen fällt die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Wert seit Jahrzehnten."

In allen Bundesländern gäbe es dabei neben dem Tourismus im Handel und bei der Erbringung von technischen und wirtschaftlichen Dienstleistung eine kräftige Reduktion der Arbeitslosenzahl. Die niedrigste Arbeitslosenquote im Gesamtjahr 2022 werde das Salzburger Land mit 3,7 Prozent aufweisen, während Wien weiterhin mit 10,6 Prozent die mit Abstand größte Quote verzeichne.

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