Noch 19-mal schlafen…

Gastkommentar von Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Director Corporate Affairs & Communication von JTI Austria.

…dann kommt das Christkind. Oder der Weihnachtsmann. Oder wer auch immer bei Ihnen die Geschenke bringt, möglicherweise einer der zahlreichen Lieferdienste, die gerade oder wieder einmal Hochkonjunktur haben. Weihnachten steht jedenfalls gut sichtbar vor der Tür, auch wenn lobenswerter Weise die Weihnachtsbeleuchtungen allerorten nicht ganz so üppig ausfallen wie in den Jahren zuvor. Diese Zeit im Jahr ist für viele ohnehin stressig, weil man gerade im Berufsleben noch so einiges abzuschließen hat vor dem Jahreswechsel, aber auch im privaten Bereich stellt sich unweigerlich die Frage: was schenke ich?

Nachhaltiges/Sinnvolles Schenken?

Und in diesem Jahr gesellt sich möglicherweise bei vielen leider noch eine Frage zum "Was" schenke ich, nämlich wieviel kann ich mir leisten zu schenken? Und dann die Fragen, die wir uns eigentlich immer stellen sollten, über die wir uns aber manchmal zu wenig Gedanken machen: Ist das Geschenk nachhaltig/sinnvoll, oder kaufe ich es nur, weil es Brauch ist, etwas zu kaufen und zu schenken, weil wir das immer so gemacht haben? Wer bestimmt am Ende den Wert eines Geschenkes? Wohl hoffentlich nicht der Price-Tag…

Wir sind eine Konsumgesellschaft, daran gibt es nichts zu rütteln, doch bin ich mit Sicherheit der letzte der sagt, man solle weniger Geld ausgeben (solange man es wirklich hat und keine Schulden macht!!). Wirtschaft kann ja nur funktionieren, wenn Geld und Waren zirkulieren. Trotzdem ist es in meinen Augen nicht der richtige Zugang, aus falsch verstandenem Pflichtbewusstsein oder nur um des Schenkens Willen etwas zu kaufen – womöglich etwas, was der oder die Beschenkte gar nicht braucht. Die 27. Krawatte zum Beispiel. Oder den 5. Eierschalensollbruchstellenverursacher – weil der Name so lustig ist. Setzen Sie die Liste bitte beliebig fort mit all den Geschenken, die Sie schon bekommen haben und bei denen sie sich dachten "Danke, wie unnütz!". Wenn das eine mögliche Reaktion auf das von Ihnen übergebene Geschenk sein könnte, dann lassen Sie es lieber.

Keine "Pflicht zu schenken"

Es kommt doch darauf an, nicht aus Pflicht zu schenken, sondern, dass ein Geschenk von Herzen kommt. Wenn der oder die Beschenkte das Gefühl hat, dass sich da jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Ich weiß, es ist oft schwierig, vor allem wenn man viele geliebte Menschen beschenken möchte. Aber Hand aufs Herz, es bereitet einem doch auch selbst die meiste Freude, wenn man merkt, dass das Gegenüber sich freut, man also dem oder der anderen Freude bereitet hat. Das kann auch mit ganz kleinen Dingen gelingen – und nein, ich spreche diesmal nicht vom Einkaräter… Gemeinsame Zeit, gemeinsame Unternehmungen können auch etwas Schönes sein, sie sind in den letzten beinahe drei Jahren ohnehin viel zu kurz gekommen.

Und nicht zuletzt wäre es auch eine Möglichkeit, seine Zeit oder auch das Geld, das man sonst ausgeben würde, für einen guten Zweck einzusetzen. Zuhören, sich um andere Menschen kümmern, ihnen Unterstützung bieten – egal ob es sich dabei um Bekannte oder Fremde handelt – kann auch große Freude bereiten, einem selbst und den Begünstigten. Mitgefühl und Frieden kann es ohnehin nicht genug geben. Ich weiß schon, Frieden auf Erden ist derzeit ein mehr als frommer Wunsch, aber warum sollte man sich keine hohen Ziele stecken?

Damit ende ich für heute, mit einem vergleichsweise kurzen Gastkommentar, aber ich möchte Ihnen etwas schenken: Zeit! Zeit, die Sie gern dafür aufwenden können, sich Gedanken über sinnvolle Geschenke zu machen…und denken Sie daran, das größte Geschenk für einen selbst ist immer noch, wenn es die Beschenkten glücklich macht.

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