Lieferstopp an Billa & Co: Preisstreit zwischen Rewe und Mars eskaliert

| Redaktion 
| 06.10.2022

Die Supermarktgruppe könne einige der vom US-Lebensmittelproduzenten verlangten Preisaufschläge nicht nachvollziehen.

Schon länger wird von vielen Expert:innen vermutet, dass es bei den aktuellen Teuerungen auch Trittbrettfahrer gibt, die die Preise noch stärker erhöhen, als eigentlich notwendig wäre.

Nun gibt es diesbezüglich konkrete Auswirkungen. Zwischen Mars und Rewe ist der Preisstreit regelrecht eskaliert. Der US-Lebensmittelkonzern habe geringere Preissteigerungen nicht akzeptiert und daher die Belieferung eingestellt, heißt es vom Mutterkonzern von Billa, Billa Plus, Penny und Adeg. Es werde aber noch verhandelt, und angesichts von Vorräten seien die Kund:innen noch nicht betroffen. Es handle sich jedenfalls nicht um eine "Auslistung" von Mars-Produkten.

"Wir werden nicht zulassen, dass Kund:innen in Österreich deutlich mehr zahlen als in anderen Ländern", zitieren die Salzburger Nachrichten (SN) den Sprecher von Rewe.

Probleme auch mit anderen Herstellern

Probleme gebe es auch mit einzelnen Produkten anderer internationaler Marken. Dazu gehörten der Streichkäse Philadelphia von der Milka-Mutter Mondelez, Pringles-Chips von Kellogg’s und manche "Nebenprodukte" von Haribo. Mit den großen heimischen Produzenten habe sich Rewe dagegen bisher immer einigen können.

Auch Spar-Sprecherin Nicole Berkmann nennt die Preisverhandlungen mit der Industrie gegenüber den Salzburger Nachrichten ihrerseits "extrem zäh". "Bisher konnten wir uns zuletzt immer einigen, ausschließen können aber auch wir hier nichts mehr", sagte sie. Im Gegenzug boome der Absatz der Eigenmarken der Handelsketten.

Bei Mars Österreich wollte man sich am Donnerstag gegenüber den SN zu dem Streit nicht äußern.

Ähnliche Probleme in Schweiz

Auch andere Supermarktketten liegen mit Mars und anderen Konzernen in Clinch – bei Mars ist das aber nicht das erste Mal der Fall. Schon in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Streit um Preise und Lieferbedingen gegeben.

Auch der Schweizer Einzelhandelsriese Coop hat mehrere Produkte des Markenmultis Mars aus dem Sortiment gestrichen, weil Mars aus Sicht von Coop über das ganze Sortiment "überdurchschnittliche Preiserhöhungen" umsetzen wollte. Coop schlägt seinen Kunden Alternativen aus den eigenen Produktreihen vor.

www.rewe-group.at

Lebensmittelhändler können schäbige Kriegsgewinnler sehr schnell erkennen und entsprechend handeln - wenn sie wollen und nicht mitschneiden ! Der Konsument zahlt z.B. in diesem Jahr für Butter den doppelten Preis im Vergleich zum Vorjahr. Erklärung?!

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