Unternehmen zwischen Greenwashing und echter Nachhaltigkeit

Die Podiumsexpert:innen beim Talk des Forum Mediaplanung (FMP) ermutigten die Unternehmen zu mehr Transparenz, Ehrlichkeit und Bewusstsein.

Der 48. FMP Talk ging den Fragen nach, ob Green Marketing nur aus leeren Worten bestehe und wie sich die Nachhaltigkeit wirklich leben lasse und nicht nur zum grün gewaschenen Begriff und einem PR Gag verkomme.

Diskussionsrunde

Nach einem Einführungsvortrag von Yvonne Sadilek von sgreening – Social und Green Marketing, diskutierten die Expert:innen Klaudia Atzmüller, JA! Natürlich/Rewe International AG, Nadina Ruedl von "Die Pflanzerei" und Jochen Schneeberger von willhaben. Durch den Abend führte die freie Journalistin Jasmin Spreer.

Impulsvortrag

Fast alle Unternehmen versuchen auf den Zug zu springen und die grüne Seite ihrer Produkte und Services hervorzuheben. Die Frage, wie es aber überhaupt möglich sei, verantwortungsvoll zu kommunizieren, ohne in die Falle Greenwashing zu tappen, versuchte Yvonne Sadilek in ihrem Impulsvortrag zu beantworten. Sie ist der Meinung, dass zuerst die Nachhaltigkeit im Kerngeschäft, also sozusagen im Herzen des Unternehmens verankert sein muss. Erst danach könne durch ein wahrhaftes, glaubwürdiges, transparentes und bewusstseinsbildendes Handeln eine Beziehung mit den Konsument:innen aufgebaut werden, die auf Vertrauen basiere. Ein offener Diskurs und der ehrliche Umgang mit Fehlern seien dabei ebenso wichtig wie langfristige Zielsetzungen und klare Botschaften. Es gelte Sünden wie falsche Gütesiegel, versteckte Kompromisse oder sogar Lügen zu vermeiden.

"Wenn Nachhaltigkeit im Kerngeschäft gut verankert ist, dann ist ehrliche Kommunikation nicht schwer", resümiert Sadilek.

In der Diskussion wurde zuerst die Frage geklärt, was für die Podiumsgäste Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet? Die Antworten waren zugleich vielseitig als auch vielschichtig. Dazu Jochen Schneeberger: "Nachhaltigkeit ist nicht einfach zu erklären, aber Nachhaltigkeit ist auch nicht einfach."

Grün kommunizieren

Unternehmen müssen ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen und so einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten. Für Nadina Ruedl heißt das, klassisches Marketing mit der Förderung von Konsumkompetenz zu verbinden: "Dazu gehören auch Maßnahmen, die nicht direkt Umsatz bringen, aber die eine positive Auswirkung auf die Gesellschaft haben."

Herausforderungen

Im Laufe der Podiumsdiskussion wurde klar, wie groß das Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Möglichkeiten für Unternehmen sind. Es reicht vom ökologischen Produktdesign bis hin zur umweltbewussten Produktion von Werbemitteln. Aber nicht jede Idee ist gleich gut, ist zielführend oder lässt sich im gleichen Moment umsetzen. Klaudia Atzmüller akzentuierte, wie wichtig es ist, immer wieder Neues auszuprobieren und konstant an den Nachhaltigkeitsbemühungen zu arbeiten, trotz Angst vor Fehltritten.

Glaubhaftigkeit

Im Lebensmittelbreich gibt es aktuell viele verschiedene und zum Teil unterschiedliche Gütesiegel. Für viele Käufer:innen ist es somit schwierig, den Überblick zu behalten und nachzuvollziehen was dahintersteckt. Da sind die Unternehmen gemeinsam gefordert Abhilfe und Orientierung zu schaffen. Klare Richtlinien und ein überzeugendes Engagement der Anbieter:innen sind wichtiger, als ein einzelnes Siegel.

Rahmenbedingungen

Die Teilnehmer:innen sind sich einig. Politik, Unternehmen und Konsument:innen seien beim Thema Nachhaltigkeit gleichermaßen gefordert. Gezielte Bildungsmaßnahmen, ein rechtlicher Rahmen, ein gemeinsames Werteverständnis und Verantwortungsbewusstsein müssten geschaffen werden.

Nur dann werde ganzheitliches, nachhaltiges Handeln auch tatsächlich Realität und Greenwashing sofort als solches enttarnt.

forummediaplanung.at

Christoph Stieg
Ohne Blaming vom Greenwashing zur gelebten Nachhaltigkeit:
Egal, wie sehr Unternehmen bisher den Schein erhellt haben und das Sein in den Schatten gestellt haben, jeder kann die Transformation starten.
In unseren Beratungs-Projekten bestätigt sich besonders, dass es sich für Unternehmen bezahlt macht, nach innen und aussen ehrlich zu kommunizieren und gleichzeitig den Weg zur gelebten Nachhaltigkeit wirksam zu vermitteln.
In der Liechtensteiner Tageszeitung wurde dazu ein Interview mit mir geführt: https://www.vaterland.li/liechtenstein/wirtschaft/greenwashen-oder-wirklich-etwas-tun-art-505467
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