Russische Invasion: Der Krieg in den sozialen Medien

Facebook schränkt russische Medien ein. Apple stoppt Verkauf seiner Produkte in Russland.

Seit Beginn der russischen Invasion tobt der Krieg nicht nur in der Ukraine, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Statt Bomben und Kugeln werden hier Falschmeldungen und Propaganda als Waffen benutzt. Aber auch Zivilist:innen, die mit Videos auf das Leid aufmerksam machen oder Hacker:innen, die sich organisieren, nutzen die diversen Tools. Besonders die russische Führung reagiert auf dieses Phänomen zunehmend nervös.

Kriegsberichterstattung über TikTok

TikTok wird bei jungen ukrainischen Influencer:innen aktuell zur Plattform für Kriegsberichte umfunktioniert. Weinende Menschen in fensterlosen Luftschutzbunkern, Explosionen in ukrainischen Städten und rollende Panzer, sind in den Videos zu sehen. Das Ziel: Man wolle die Menschen (in Russland) darüber aufklären, dass es sich hier nicht um eine, wie von Russland dargestellte, "Spezialoperation", sondern einen blutigen Krieg handle.

TikTok ist in diesem Konflikt so einflussreich geworden, dass sogar der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Rede an russische "TikToker" appellierte, sie könnten helfen, den Krieg zu beenden. Das führte dazu, dass am Montag die russische Regulierungsbehörde Roskomnadzor bekannt gab, TikTok-Posts mit militärischen Inhalten stoppen, da sie zum großen Teil "antirussischen Charakters seien".

Falschmeldungen

Expert:innen warnen allerdings auch davor, dass die sozialen Medien nicht nur als Informationsquelle genutzt werden, sondern auch für Falschmeldungen anfällig sind. So würden Aufnahmen des Computer-Militärsimulationsspiels Arma 3, Bilder von Explosionen aus dem israelisch-palästinensischen Konflikt im Gazastreifen oder alte Aufnahmen von schwerem Beschuss und Animationen von fliegenden Flugzeugen auf Social-Media-Seiten geteilt, als ob sie die letzte russische Invasion in der Ukraine darstellen würden.

"Wir beobachten die Situation weiterhin genau, mit erhöhten Ressourcen, um auf aufkommende Trends zu reagieren und verletzende Inhalte zu entfernen, einschließlich schädlicher Fehlinformationen und Förderung von Gewalt", so ein TikTok-Sprecher.

Facebook schränkt Russia Today (RT) ein

Nach einem Vorstoß der EU russische Nachrichtenkanäle zu verbannen, setzen Facebook und TikTok erste Konsequenzen. Die beiden Netzwerke schränken in der Europäischen Union den Zugang zu Inhalten der russischen Medienhäuser RT und Sputnik ein. Facebooks Politik-Chef Nick Clegg schrieb in der Nacht auf Dienstag bei Twitter zur Begründung, man habe entsprechende Anfragen von mehreren Regierungen und der EU erhalten. Zu Meta gehören unter anderem Facebook und Instagram.

Auch der Kurznachrichtendienst Twitter will Tweets, die Links zu russischen Staatsmedien enthalten, mit einem entsprechenden Hinweis labeln. Die Labels enthalten orangefarbenen Ausrufezeichen begleitet von der Aufforderung "Stay informed".

Am Dienstagabend gab Applechef Tim Cook bekannt, den Verkauf sämtlicher Apple Produkte in Russland im hauseigenen Online-Store zu beenden. (ca)

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