Neue Ära der TV-Übertragung via 5G mit österreichischer Beteiligung

Die innovative Broadcast-Technologie feiert am Mobile World Congress in Barcelona ihre Weltpremiere.

Auf der weltgrößten Handy-Messe in Barcelona (noch bis 3. März) werden nicht nur neue Geräte wie Smartphones, Tablets oder Notebooks präsentiert, sondern auch innovative Technologien. In diesem Jahr feiert unter anderem die TV-Übertragung über 5G ihre Weltpremiere – und zwar mit österreichischer Beteiligung.

Rohde & Schwarz, ein weltweit führender Anbieter von Broadcast-Sendertechnologien und Qualcomm Technologies demonstrieren diese Woche auf dem Mobile World Congress (MWC) erstmals live die Verbreitung linearer digitaler TV-Inhalte auf mobile Endgeräte ohne Internet und SIM-Karte. Gezeigt werden dabei auch die ersten 5G Broadcast-fähigen Prototypen-Endgeräte, die nunmehr für die kommerzielle Nutzung bereitstehen und das 5G Broadcast Ecosystem abschließen.

ORS mit Forschungsbeitrag

Die Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS), der Dienstleister für analoge und digitale Rundfunkübertragung in Österreich, hat mit ihrer Grundlagenforschung und Testbetrieben rund um ihre Sendeanlagen Kahlenberg und Wien Liesing ebenfalls die Entwicklung dieses neuen Ecosystems der mobilen Kommunikation auf Basis der 5G Broadcast-Technologie wesentlich unterstützt.

Die ersten Prototypen von Smartphones von Qualcomm, die den direkten TV-Empfang über 5G ermöglichen und nun in Barcelona erstmals im Livebetrieb zu erleben sind, wurden erst in den letzten Monaten in der ORS-Testumgebung in Wien live umfangreich geprüft.

Reaktion auf verändertes Konsumverhalten

Mit dem neuen Übertragungsstandard 5G Broadcast werden lineare Rundfunkinhalte (z.B. die ZiB 1 um 19:30 Uhr) über die bewährte Infrastruktur des Antennenfernsehens direkt und live auf mobile Endgeräte ohne Internet oder SIM übertragen. Das sei eine marktorientierte Reaktion auf das neue, orts- und zeitunabhängige Konsumverhalten der TV-Zuseher:innen in der digitalen Gesellschaft.

Sendebetrieb im UHF-Frequenzband

Die Technologie biete laut den Entwickler:innen einen einfachen Zugang zum TV-Programm. Sie ermögliche Netzbetreiber:innen und Medieninhaltsanbieter:innen auch, Inhalte und Daten krisensicher an eine große Anzahl von Verbrauchern – etwa während Liveveranstaltungen – zu liefern, ohne das 5G-Mobilfunknetz zu beeinträchtigen.

"Basis für diese innovative Weiterentwicklung des Antennenfernsehens ist die langfristige Verfügbarkeit des UHF Spektrums für den Rundfunk. Das UHF-Frequenzspektrum zwischen 470 MHz und 694 MHz wird europaweit für digital-terrestrische Rundfunkverbreitung als auch für die Liveproduktionen der Kultureinrichtungen vom Boden- bis zum Neusiedlersee mittels drahtloser Produktionstechnologie genutzt. In den nächsten Jahren wird 5G Broadcast als zukunftsweisende Nutzungsform hinzutreten", erklärt ORS Geschäftsführer Michael Wagenhofer.

Neue Geschäftsmodelle

Die neue Ära der Live-Medienbereitstellung soll der Industrie zahlreiche neue Verbraucheranwendungen, Services und Geschäftsmodelle ermöglichen. Die Möglichkeiten zeigen Qualcomm und Rohde & Schwarz diese Woche im Rahmen des MWC. Johann Mika, ORS Chief Innovation Officer, einer der führenden Köpfe der 5G Broadcast-Entwicklung in Europa, informierte vor Ort Bundesministerin Elisabeth Köstinger über den Stand der Entwicklung zu 5G Broadcast. (ts)

www.ors.at

www.rohde-schwarz.com

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