Praterstern soll zur "grünen und coolen Aufenthaltsoase" werden

Baubeginn für Umgestaltung des Vorplatzes vor dem Bahnhof bereits im Herbst 2021.

Stadt Wien und ÖBB haben am Freitag ihre Pläne für den Praterstern – den Vorplatz vor dem gleichnamigen Bahnhof – vorgestellt. Der Ruf als sozialer Brennpunkt und die damit verbundenen Diskussionen um ein Alkoholverbot brachten dem Praterstern in den vergangenen Jahren – trotz des modernen Bahnhofs – vor allem negativ behaftete Schlagzeilen.

Mehr Grüne, mehr Bäume, weniger Beton

Das soll sich jetzt ändern, wenn es nach den Vorstellungen von Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Bezirksvorsteher Alexander Nikolai und ÖBB-Infrastruktur-AG-Vorständin Silvia Angelo geht. Die Vier präsentierten am Freitag ihre Pläne für den Praterstern, der "von einem betonlastigen Verkehrsknotenpunkt zu einer grünen und coolen Aufenthaltsoase mit einem 1.400 Quadratmeter begrünten Ring um den gesamten Platz" umgewandelt werden soll. Der Baubeginn ist für Herbst 2021, die Fertigstellung für Sommer 2022 angesetzt. Die Gesamtkosten für das Projekt wurden mit 7,2 Millionen Euro veranschlagt.

© PID/Christian Fürthner
Jürgen Czernohorszky, Ulli Sima, Silvia Angelo und Alexander Nikolai © PID/Christian Fürthner

"Unser Ziel war ganz klar: Viel mehr Grün, viel mehr Bäume, weniger Beton – für einen lebendigen urbanen Platz, den täglich bis zu 150.000 Menschen frequentieren. Und es ist uns gelungen, denn wir werden den Grünraum auf fast 8.000 Quadratmeter verdoppeln, auch die Anzahl der Bäume verdoppeln wir und ein fast 500 Quadratmeter großes Wasserspiel bringt Abkühlung an Hitzetagen. Die Hitzeinsel Praterstern wird mit unseren Maßnahmen massiv entschärft", so Sima. Klar sei aber auch, dass der Praterstern ein zentraler Verkehrsknotenpunkt mit Straßenbahnen und Bussen auf der Oberfläche sei und bleibe und natürlich große Bereiche weiterhin Platz für die Öffis bieten müssen.

Subjektives Sicherheitsgefühl erhöhen

"Wir machen den Praterstern grüner und kühler. Dafür sorgen 55 neue Bäume, neue Pflanzen und zusätzliche vertikale Begrünungen. Neben einem besseren Mikroklima schaffen wir dadurch auch mehr Freiraum für die Wienerinnen und Wiener, weil der Aufenthalt am Platz wesentlich attraktiver wird", ergänzt Klimastadtrat Czernohorszky.

Die ÖBB sind Partner der Stadt bei diesem Projekt: ÖBB-Infrastruktur-AG-Vorständin Silvia Angelo hebt die Verbesserungen bei den Unterführungen, die zum Praterstern führen hervor, diese sollen besser beleuchtet und teilweise mit einer Effektbeleuchtug ausgestattet werden. Der zukünftig viel hellere Eindruck verbessere das subjektive Sicherheitsgefühl spürbar, ist Angelo überzeugt: "Die Menschen werden gerne hierherkommen – egal ob sie zum Zug oder zur U-Bahn müssen oder einfach entspannen wollen."

Ein begrünter Ring und ein Wasserspiel

Der Praterstern soll durch einen Ring aus 2,5 Meter breiten, leicht erhöhten Pflanzbeeten eingefasst werden, einem begrünten Ring. Die Beete werden mit dem Stadtklima angepassten Ziergräsern und Kleinsträuchern bestückt. Die ausgewählten Pflanzen seien hitze-, trockenheits- und streusalzbeständig. Ergänzende Bepflanzungen mit hitzeresistenten Bäumen und Gräsern sollen dazu beitragen, den Platz vor Überhitzung zu schützen.

Ebenfalls geplant ist ein sternförmiges, knapp 500 Quadratmeter großes Wasserspiel. Dieses nimmt Bezug auf die ursprüngliche Planung des Pratersterns. Die Arme des Sterns sollen unter anderem als Wegweiser dienen und strahlenförmig in die Richtung einiger bedeutender Sehenswürdigkeiten und Naherholungsgebiete Wiens zeigen.

"Pratoide" als Sitzgelegenheit

Um sowohl die Neupflanzungen als auch die Bestandsbäume zu schützen, wurden eigene Baumeinfassungen entwickelt: die "Pratoide". Diese pratersternförmigen, elliptischen Baumelemente aus Betonfertigteilen sind mit Sitzschalen bestückt und ermöglichen ein Verweilen im natürlichen Schatten der Bäume am Praterstern. Die Sitze sind voneinander abgewandt angeordnet und lassen Blicke in alle Himmelrichtungen zu. Die "Pratoide" sind eine Produktfamilie und bestehen aus drei Typen. Alle drei Modelle sind von unten beleuchtet und sollen daher in der Nacht das subjektive Sicherheitsgefühl steigern. (as)

© Arge Praterstern/KENH Architekten/DnD Landschaftsplanung
© Arge Praterstern/KENH Architekten/DnD Landschaftsplanung

www.wien.gv.at

www.oebb.at

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