Plötzlicher Coronatod des Chefs erschüttert österreichisches Traditionsunternehmen

Egger Moden-Geschäftsführer Markus Egger verstarb in Südafrika an den Folgen einer COVID-19-Infektion.

Ein österreichisches Familienunternehmen trauert um sein Oberhaupt: Wie unter anderem die Oberösterreichischen Nachrichten und Tips berichten, ist Markus Egger, der Geschäftsführer von Egger Moden, am 4. Jänner nach einer Infektion mit dem Coronavirus in Südafrika verstorben, wo der 52-Jährige die Feiertage gemeinsam mit seiner Frau Simone im gemeinsamen Ferienhaus verbracht hatte. Der Modeunternehmer, der Egger Moden im oberösterreichischen Unterweißenbach im Bezirk Freistadt in vierter Generation führte, hinterlässt seine Frau und zwei Kinder sowie das 1884 gegründete Familienunternehmen.

Videobotschaft zum Ausbruch der Pandemie

Eggers plötzlicher Tod am Coronavirus bekommt eine noch tragischere Facette, wenn man bedenkt, dass der Unternehmer erst im vergangenen März, direkt nach dem Ausbruch der Pandemie, mit einer Videobotschaft auf die prekäre Lage seiner Branche und der gesamten Wirtschaft aufmerksam gemacht hatte. In einer 15-minütigen Videobotschaft, die Egger via YouTube publik machte und für die er viel Aufmerksamkeit bekam, teilte der Modeunternehmer seine Gedanken zur unsicheren Lage und was diese für die Branche bedeuten würde, wenn ihr keine Unterstützung zuteil werden würde. Gegenüber der OÖNachrichten  erklärte Egger im April, dass der Modehandel ums "nackte Überleben" kämpfe. "Die Grundlage, Umsätze zu machen, ist uns genommen worden", so der Egger Moden-Chef. 

Der öffentliche Hilferuf des Modemanagers wurde erhört, für sein Video ereilten den Unternehmer über 500 lobende E-Mails und auch Finanzminister Gernot Blümel meldete sich via Telefon bei Egger und sicherte ihm persönlich Hilfe zu. Finanzielle Unterstützung, die dem Vernehmen nach zwar seinem Unternehmen helfen konnte, doch den Unternehmen leider nicht vor einer Infektion mit dem Virus, das in Südafrika heftig grassiert, schützen konnte.

Simone Egger übernimmt Firma

Wie am Donnerstag in den frühen Morgenstunden bekannt wurde, arbeitet die österreichische Botschaft aktuell eng mit den südafrikanischen Behörden zusammen, um eine Überstellung der Urne Eggers nach Österreich zu ermöglichen. Dies wird derzeit erheblich durch ein Landeverbot von Flügen aus Südafrika erschwert, die aufgrund der Entdeckung einer COVID-19-Mutation erlassen wurde.

Egger Moden beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeiter an drei Standorten. Eggers Frau Simone Egger, die die Firma schon zuvor gemeinsam mit ihrem Mann führte, wird die alleinige Führung des Unternehmens übernehmen. In einer Stellungnahme gegenüber der Tips erklärt die Familie, dass der Betrieb "sehr gut aufgestellt" sei und ohne Probleme weiterlaufen könne – zumindest so weit es der Lockdown zulässt. "Mit Markus verliert unsere Familie einen geliebten Menschen, der eine Lücke hinterlässt, die wir wohl nie füllen werden können. Die gesamte Verwandtschaft ist tief betroffen und geschockt vom sehr raschen Ableben. Aber auch die Modebranche verliert mit Markus Egger einen ganz besonderen Kollegen, wie die bereits zahlreich eingegangenen Kondolationen bestätigen", so seine Witwe und die beiden Kinder. (rb)

www.egger-moden.at

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