Florian Klenk rettet "Wutbauer" vor Ruin

"Falter"-Chefredakteur rief zur großen Spendenaktion für den verschuldeten Landwirt Christian Bachler auf.

Der Beginn ihrer Freundschaft war relativ holprig. Der steirische Berg- und Almbauer Christian Bachler wetterte im Frühjahr 2019 in einem Online-Video gegen die Überheblichkeit des "Bobos" Florian Klenk, seines Zeichen Chefredakteur des Falter, weil dieser in einem Interview mit dem Privatsender Servus TV das umstrittene Tiroler "Kuh-Urteil" verteidigt hatte. Klenk versuche Almbauern zu belehren, obwohl er keine Ahnung von der Materie habe, so der Vorwurf Bachlers, der in der Folge als "Wutbauer" bekannt wurde.

Bachler lud Klenk ein, auf seinem Hof ein Praktikum zu absolvieren, um sich ein realistisches Bild von der täglichen Arbeit eines Berg- und Almbauers machen zu können. Der Journalist nahm die Einladung dankend an, berichtete darüber und zwischen den Beiden entwickelte sich eine Freundschaft.

250.000 Euro in 12 Stunden

Am Sonntagvormittag hat Klenk dann auf seinen Social Media-Kanälen einen Hilfeaufruf gestartet: Dem "Wutbauer" wachsen die Schulden über den Kopf und die Raiffeisen werde seinen Hof versteigern. Um dies zu verhindern, seien mindestens 150.000 Euro notwendig. Innerhalb von zwölf Stunden konnten bereits sage und schreibe 250.000 Euro gesammelt werden.

Unter den Unterstützern befinden sich auch Prominente wie Schlagersänger Andreas Gabalier und Kabarettist Hons Petutschnig. Bachler hat sich bereits in einem Video bei den Spendern bedankt. Wenn eine Summe von 260.000 Euro erreicht werde, könne der Bauer im Übrigen alle seine Schulden begleichen, so Klenk. (as)

www.falter.at

Michael Hirschmann
Das nenn ich Anständigkeit. Ich bin froh dass der Herr Bachler seine Schulden zahlen konnte. Allerdings das Urteil der Gerichtes ist nach wie eine grobe Ungerechtigkeit (darf man Blödsinn sagen?). Haben die Richter wirklich gedacht und sich überlegt was sie damit anrichten? Ähnliche Fälle werden folgen, die den Bauern das Leben schwer machen. Der Leichtsinn (darf man Dummheit sagen?) wird zunehmen. Warum kriegen der Ehemann und Sohn eine Rente kriegen. Können die nicht selber für ihren Lebensunterhalt sorgen? Oder stecken da ganz andere Motive dahinter? Für den Rechtsanwalt hat es sich offensichtlich ausgezahlt. Wie auch immer, die monatlichen € 1500,-- machen die Frau jedenfalls nicht mehr lebendig, belasten aber den Bauer. Seh ich das falsch?
Wahnsinn ig toll, wie engagiert die Leute sein können, wenn ein Spendenaufruf von jemandem mit Reputation kommt.

Noch besser wäre, wenn für die harte Arbeit der Bauern auch faire Preise bezahlt werden würden und die Preisschlacht der Diskonter ein Ende hätte. Besonders bei spürbar höheren Preisen von Fleisch und Milchprodukten würden der Konsum wieder bewusster werden und zumindest die theoretische Möglichkeit für mehr Tierwohl, da wo es das jetzt noch nicht gibt, geschaffen werden.
Wie mit allem und wie uns vielleicht auch Corona zeigt, mit dem Gedanken "weniger" können wir uns nicht so recht anfreunden und er passt so gar nicht in unser System, wo alles auf Wachstum beruht.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV