Harte TV-Abfuhr für Silvio Berlusconi

ProSiebenSat.1 lehnt eine Fusion mit dem Medienimperium von Italiens Ex-Regierungschef ab.

Dieser Annäherungsversuch ging wohl in die Hose  aus der Traum vom Medienimperium für Silvio Berlusconi: nachdem bekannt wurde, dass Italiens berühmt-berüchtigter Ex-Regierungschef großes Interesse an einer Fusion mit ProSiebenSat.1 hat.

Dieser lehnt eine Fusion mit dem Medienkonzern der Berlusconi-Familie jedoch ab: "Wir sind an solchen Diskussionen nicht beteiligt", erklärte Vorstandschef Max Conze am Freitag in München. Italienische Medien berichten seit Wochen über Hoffnungen der von Berlusconis Familie kontrollierten Sendergruppe Mediaset, mit ProSiebenSat.1 zu fusionieren.

Kalte Schulter von ProSiebenSat.1

ProSiebenSat.1 aber konzentriere sich auf den bevorstehenden Start der Streaming-Plattform Joyn und entwickle smarte Werbetechnologien, erklärte der Sender: "Damit setzen wir einen digitalen europäischen Champion für Unterhaltung und Handel auf", so Conze.

Berlusconis planen ersten paneuropäischen Free TV-Anbieter

Auch dieser Satz bedeutet eine Absage an Mediaset: Berlusconis Sohn, der Mediaset-Chef Pier Silvio Berlusconi will laut eigenen Angaben den "ersten paneuropäischen Free TV-Anbieter" schmieden. Laut einem Bericht der italienischen Zeitung Il Messaggero denkt die Mediaset-Spitze an eine gemeinsame Holding in den Niederlanden oder Belgien.

Mediaset hatte vergangenen Mittwoch publik gemacht, dass der Mailänder Konzern knapp zehn Prozent der Anteile an ProSiebenSat.1 gekauft hat. Den Einstieg der Italiener als Aktionäre hatte Conze begrüsst, doch eine weitere Annäherung wäre in München offensichtlich unerwünscht. (red)

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