Zerbrechlich schöne "Glasmenagerie" im Akademietheater

| 18.02.2018

Gefeierte Premiere für das Tennessee Williams-Stück in Wien.

Ärmlich und beengt geht es zu in der Wohnung der Wingfields in St. Louis: Während die von ihrem Mann verlassene Amanda sich in ihre Südstaatenjugend zurückträumt und auf einen Verehrer für ihre körperlich beeinträchtigte Tochter Laura wartet, ernährt Sohn Tom, ein verhinderter Schriftsteller, die Familie als Lagerarbeiter.

Vor der prosaischen Realität flüchten sich alle drei in lyrische Tagträume: Amanda in die Erinnerung an ein für sie längst vergangenes aristokratisches Leben, Laura in ihre Sammlung von Glastieren und Tom in Zelluloid und Alkohol. Ein Arbeitskollege von Tom, Jim O'Connor, erscheint kurzzeitig als Retter, er soll die in ihn verliebte Laura heiraten. Doch wie Jim ihr nach dem gemeinsamen Abendessen eröffnen muss, hat er sich bereits für eine andere entschieden. Laura schenkt ihm daraufhin das gläserne Einhorn, das er beim Tanz mit ihr zerbrochen hat.

Das von Tennessee Williams 1944 veröffentlichte, autobiographisch geprägte Drama "Die Glasmenagerie" ist wahrlich keine leichte Kost. Es erzählt von Lebensflucht und Traumleben, von gescheiterter und gelungener Selbstverwirklichung, von Illusionen und deren Zerbrechlichkeit. Im Wiener Akademietheater feierte das Stück jetzt unter der Regie von David Bösch Premiere. Vor allem Sarah Viktoria Frick ragte in der Rolle der Laura Wingfield heraus. Das Publikum quittierte die glanzvolle Darbietung des Ensembles und die beeindruckende Inszenierung durch Bösch und sein Team mit tosendem Applaus. (as)

Bilder von der Premiere finden Sie hier.

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