Uni Wien wirbt mit „falschem Ausländer“

| 15.10.2014

Offener Brief eines Salzburgers schlägt hohe Medienwellen.

Tori Reichel, Publizistik-Student und Praktikant bei der VICE-Musikplattform Noisey, klagt humorvoll die Uni Wien an, die mit seinem Gesicht ihr Erasmus-Programm bewirbt. Der Clou: Tori ist zwar schwarz, aber kein Austauschstudent. "Das einzige an mir, das irgendwie exotisch ist, ist nämlich mein ausgeprägter Flachgauer Dialekt", so Reichel. "Als Junge, der im exotischen Grenzgebiet von Salzburg und Oberösterreich geboren und aufgewachsen ist, hat man es in Wien tatsächlich mit einer massiven kulturellen und vor allem sprachlichen Barriere zu tun. Von daher finde ich es eh super, dass ihr mich hier willkommen heißt und unterstützt. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass Salzburg und Oberösterreich jetzt unbedingt die Definition von Internationalität sind. Zumindest nicht in Wien. Mit ein bisschen Mühe versteh ich euch Wiener schon - und ihr mich hoffentlich auch - also müsstet ihr euch eigentlich gar nicht so rührend um mich kümmern", lautet es weiter.

150.000 Klicks

Die Geschichte wurde inzwischen von zahlreichen österreichischen Publikums-Medien aufgegriffen und selbst in Deutschland von ZEIT Online und Spiegel Online über deren Social Media-Kanäle geteilt. Über 150.000 Klicks, mehr als 17.000 Likes und gut 2.000 Shares in weniger als 36 Stunden — das ist die Bilanz eines Offenen Briefes, der Anfang der Woche auf VICE.com online ging. (jw)

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