Alle interessiert es, aber kaum jemand spricht darüber: das Gehalt. Dank Analysen bekommt man aber dennoch einen Einblick darüber, wie viel Arbeitnehmer:innen in Österreich verdienen. Stepstone hat am Montag (13. Jänner) seinen jährlichen Gehaltsreport veröffentlicht. Mit dieser Analyse möchte das Job-Portal Transparenz schaffen sowie Orientierung zu Gehältern in Österreich bieten. Damit das gelingt, muss die Datenbasis umfangreich sein. Für den Gehaltsreport 2025 (siehe Infobox) wurden laut Stepstone 57.200 Vergütungsdaten in Österreich ausgewertet. Und obwohl zuletzt die Arbeitslosigkeit gestiegen ist, suchen viele Unternehmen nach wie vor händeringend um Fachkräfte. Ein attraktives Gehalt ist für Jobsuchende und Arbeitgeber:innen gleichermaßen entscheidend.
Für viele das wichtigste Kriterium
"Ein Großteil der Jobsuchenden nennt es das wichtigste Kriterium, wobei nicht nur die Höhe ausschlaggebend ist: Wie transparent Unternehmen mit dem Thema umgehen, beeinflusst die Attraktivität von Arbeitgebern. Es ist ein Schlüsselfaktor, damit Jobsuchende und Unternehmen zusammenfinden", Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer Stepstone Österreich & Schweiz.
Auch Unternehmen beschäftige das Thema mehr denn je, denn bis 2026 ist die EU-Entgelttransparenzrichtlinie in nationales Recht umzusetzen. Dürhammer dazu: "Das Ziel eines diskriminierungsfreien Arbeitsmarktes ist noch immer nicht erreicht. Ein Höchstmaß an Gehaltstransparenz ist aber der erste Schritt in die richtige Richtung. Mit dem Stepstone Gehaltsreport unterstützen wir Arbeitgeber mit einem Einblick in die aktuelle Gehaltslandschaft Österreichs. Gleichzeitig bietet er Jobsuchenden eine Möglichkeit, ihren Marktwert besser einzuschätzen."
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Doch wie viel verdient Österreich nun wirklich? Laut Stepstone Gehaltsreport 2025 sind es durchschnittlich 55.000 Euro pro Jahr, inklusive 13. und 14. Gehalt sowie etwaiger Boni und Provisionen – also etwa 3.900 Euro brutto pro Monat bei 14 Gehältern – so hoch ist das aktuelle Medianeinkommen eines österreichischen Vollzeitbeschäftigten. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher als das Mediangehalt sind. Ab 71.000 Euro brutto pro Jahr darf man sich der Analyse zufolge zum oberen Viertel in Bezug auf das Gehalt zählen: 25 Prozent der Vollzeit-Erwerbstätigen in Österreich verdienen demnach mehr als 71.000, 75 Prozent verdienen weniger.
Frauen in Österreich verdienen noch immer weniger
Im Vergleich zu einem Mann, verdient eine in Vollzeit beschäftigte Frau 2025 in Österreich im Schnitt 7.100 Euro brutto weniger. Rund die Hälfte lasse sich mit Lohnunterschieden aufgrund der Branche, Firmengröße, Bundesland, Alter, Bildungsabschluss, Berufserfahrung und Führungsverantwortung erklären. Frauen verdienen demnach weniger, weil sie beispielsweise in niedriger bezahlten Berufen tätig sind und seltener Führungspositionen besetzen. Der größere Anteil von 3.650 Euro sei jedoch nicht über statische Merkmale erklärbar, dieser bereinigte Gender-Pay-Gap liegt bei aktuell minus 6,3 Prozent.
Gehälter nach Berufsgruppen
Unterschiede gibt es freilich auch nach Berufsgruppen. Ärzt:innen erzielen laut Stepstone das höchste Mediangehalt. Laut Gehaltsreport 2025 sind es 109.750 Euro. Auf Rang zwei liegt die Berufsgruppe Management (72.750 Euro) danach folgen Banken, Finanzen & Versicherungen (70.250 Euro). Angestellte in der Reinigung (36.750 Euro), im Gastgewerbe (43.000 Euro) sowie im Groß- und Einzelhandel (43.000 Euro) bilden im Berufsgruppenvergleich das Schlusslicht.
Unternehmensgröße und Branche
Weiters zeigt die Auswertung, dass mit steigender Mitarbeitendenzahl auch das Gehalt steigt. In großen Unternehmen mit über 5.000 Beschäftigten wartet demnach ein Bruttomediangehalt von 63.750 Euro. Beschäftigte bei Arbeitgeber:innen mit bis zu 50 Beschäftigten erzielen 51.000 Euro. Im Branchenvergleich zahlen demnach Banken die höchsten Gehälter und ein Bruttomediangehalt von 71.750 Euro. Danach folgen IT & Internet (69.000 Euro) und die Pharmabranche (68.500 Euro). Aber auch die Chemie- und Erdölverarbeitende Industrie (68.000 Euro) sowie Maschinen- und Anlagenbau (66.750 Euro) sind in den Top fünf. Die Schlusslichter unter den Branchen sind Hotellerie, Gastronomie und Catering (43.000 Euro), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Gartenbau (47.000 Euro) sowie die Freizeit-, Touristik-, Kultur- & Sportbranche (50.000 Euro).
Regionale Unterschiede und Top-Faktoren für hohes Gehalt
Auf Bundesländerebene steigt man dem Gehaltsreport zufolge in Wien (59.000 Euro) und Vorarlberg (56.750 Euro) finanziell am besten aus. Auf Ebene der Landeshauptstädte führt 2025 Linz knapp vor Bregenz, mit dem höchsten Medianeinkommen von 59.500 Euro gerundet.
Für ein hohes Gehalt sind noch weitere Faktoren entscheidend. So steigen Akademiker:innen mit 66.500 Euro besser aus als Menschen ohne Hochschulabschluss (52.250 Euro). Personalverantwortung mache sich bezahlt, so Stepstone: Wer ein Team leitet, erzielt ein Bruttomediangehalt von 63.000 Euro. Ohne Personalverantwortung sind es 52.000 Euro. Erfahrung im Job wirke sich ebenfalls positiv auf das Gehalt aus. Berufseinsteiger:innen mit unter einem Jahr Berufserfahrung erzielen ein Gehalt von 45.000 Euro. Nach sechs Jahren steigt es auf 55.750 Euro.
www.stepstone.at
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