Hohe Rabatte bei Tesla und Volkswagen
Hersteller starten nächste Runde im Elektroauto-Preiskampf

Was Expert:innen schon länger prophezeit haben, ist nun Realität. Um ihre Stromer vermehrt unters Volk zu bringen, senken Autobauer deren Preise. Derzeit setzen Tesla und VW die Konkurrenten unter Druck.

Im Vorjahr wurden in Österreich erstmals mehr reine Elektroautos verkauft als Diesel-Pkw - mit dem Tesla Model Y schaffte es eines sogar auf Platz 2 der Jahrescharts (LEADERSNET berichtete). Mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent ist den Stromern der absolute Durchbruch aber nach wie vor nicht gelungen. Zudem haben sich die hohen Wachstumsraten zuletzt etwas eingebremst. Vor allem Privatkund:innen zögern nach wie vor stark, wenn es um die Anschaffung eines neuen Elektroautos geht. Auschlaggebend dafür sind die vergleichsweise hohen Preise, rasante Fortschritte bei der Batterietechnologie und eine unzureichende Ladeinfrastruktur.

Rückkehr vom Pull- zum Push-Markt

Deshalb haben Expert:innen schon vor einiger Zeit prophezeit, dass die Autobauer bald die Preise ihrer Stromer senken werden, um sie weiterhin unters Volk zu bringen. Selbst Hans Peter Schützinger, Sprecher der Porsche Holding Salzburg Geschäftsführung, prognostizierte Ende 2023 für heuer die Rückkehr vom Pull- zum Push-Markt, der auch vor E-Autos nicht Halt machen werde. Denn während im Zuge der Corona-Pandemie aufgrund von Lieferkettenprobleme deutlich weniger Fahrzeuge verfügbar waren, als gebraucht wurden, und somit hohe Margen eingefahren werden konnten, ist das mittlerweile nicht mehr der Fall. Es braucht also wieder verstärkt Incentives. Die drücken zwar auf die Margen, sind beim Kampf um Marktanteile aber offenbar unausweichlich. 

Nachdem Tesla bereits im Vorjahr eine Preisschlacht bei E-Autos angezettelt hatte, auf die sich viele andere Hersteller - wie etwa BYD - eingelassen haben, wird nun die nächste Runde gestartet. So haben jetzt erneut Tesla und auch Volkswagen die Preise ihrer Elektroautos in Österreich gesenkt.

VW senkt Preise und führt Business-Ausstattung ein

Bei VW sind die drei meistverkauften ID-Modelle rund zehn Prozent günstiger. So gibt es den ID.3 Pro (hier geht es zu unserem Testbericht) nun ab 39.890 Euro, der günstigste ID.4 steht ab 43.890 Euro in der Preisliste und für den ID.5 werden nun mindestens 51.190 Euro fällig. Bei den Preisen des brandneuen ID.7 und des ID.Buzz (beide ab 59.990 Euro) ändert sich - vorerst - nichts.

Als weiteres "Zuckerl" bietet Volkswagen seine ID-Flotte nun erstmals als Business-Modelle an, die dank weiteren Preisvorteilen bei den Verbrennern seit Jahren sehr beliebt sind. Zur erweiterten Ausstattung zählen u.a. das Assistenz-Paket, das Exterieur- bzw. Design-Paket, das Komfort-Paket, das Infotainment-Paket (nur bei ID.4 und ID.5) und die Metallic-Lackierung. Laut Volkswagen beträgt der Preisvorteil bei den ID.-Modellen mit Business-Ausstattung durchschnittlich 12 Prozent: den ID.3 Pro Business gibt es ab 40.890 Euro, den ID.4 Business ab 45.890 Euro und den ID.5 Business ab 52.290 Euro.

Alle genannten Preise enthalten den E-Mobilitätsbonus des Importeurs, die staatliche Förderung (3.000 Euro) kann noch abgezogen werden, sollte man die Voraussetzungen dafür erfüllen. 

Tesla verkauft Model Y zum Kampfpreis

Wie eingangs erwähnt, war das Tesla Model Y im Jahr 2023 das zweitmeistverkaufte Auto Österreichs - nur ein Verbrennermodell, der Skoda Octavia, verkaufte sich noch besser. Der US-Elektroautobauer möchte seinen Stockerlplatz 2024 offenbar unbedingt verteidigen und senkt die Preise des Kompakt-SUV je nach Modell in einer Bandbreite von 5.000 bis 6.500 Euro.

So geht es nun ab 42.990 Euro für das Model Y RWD (455 km WLTP-Reichweite) los, was einer Preisreduktion von exakt 5.000 Euro entspricht. Beim Model Y Long Range (533 WLTP-Reichweite) geht es um 6.000 Euro auf 49.990 Euro runter. Wer sich die Performance-Variante (nun ab 53.590 Euro) kauft, spart sich sogar 6.500 Euro. Bei allen Modellen kommt aber noch die Tesla-spezifische "Ziel- und Behördengebühren" in Höhe von 980 Euro dazu.

Aufgrund dieser drastischen Preisreduktion kostet das Model Y nun sogar weniger als das Model 3 (Einstiegslimousine). Letzteres hat aber soeben ein tiefgreifendes Facelift bekommen (LEADERSNET berichtete), das dem Model Y noch bevorsteht. Gut möglich, dass Tesla alle Model Y, die noch vor der Überarbeitung vom Band laufen, so schnell wie möglich verkaufen möchte. Das "neue" Model Y könnte dann wieder etwas teurer als das kleinere Model 3 werden.

Bei allen Tesla-Kund:innen, die sich kürzlich ein Model Y zugelegt haben, dürfte die aktuelle Preissenkung nicht gut ankommen. Sie mussten nicht nur tiefer in die Tasche greifen, sondern sind nun auch von niedrigeren Restwerten betroffen, falls sie ihren Stromer gebraucht verkaufen möchten. 

Fazit

Für Neuwagen-Käufer:innen sind die Preissenkungen hingegen erfreulich. Denn das Jahr 2024 ist noch jung, weshalb in den kommenden Wochen und Monaten mit weiteren Preissenkungen bei vielen Herstellern zu rechnen ist. 

www.volkswagen.at

www.tesla.com

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