Österreichs Wirtschaft kommt laut WIFO nicht in Fahrt

| Redaktion 
| 09.08.2023

Auf die Stagnation folgt nun sogar ein Abschwung. Dabei erweisen sich gleich mehrere Bereiche als Konjunkturdämpfer.

Österreichs Wirtschaftsleistung sank laut WIFO-Schnellschätzung im zweiten Quartal 2023, nachdem sie zuvor seit Mitte 2022 stagniert hatte. Für das dritte Quartal deuten Frühindikatoren auf einen erneuten BIP-Rückgang hin.

Mangel an Nachfrage 

"Der Mangel an Nachfrage ist mittlerweile das wichtigste Produktionshindernis", so der Autor des aktuellen Konjunkturberichtes Christian Glocker.

Die Weltwirtschaft wuchs im ersten Quartal 2023 zwar etwas stärker als zuvor, das Bild sei jedoch sehr heterogen. Einer deutlichen Expansion in den Schwellenländern stehe eine im Durchschnitt schwache Entwicklung in den Industrieländern gegenüber.

Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit 

Österreichs Wirtschaft trat Mitte 2022 in eine Stagnationsphase ein, die bis zum ersten Quartal dieses Jahres anhielt. Mit einem Rückgang der Wirtschaftsaktivität im zweiten Quartal 2023 hat sich die Lage laut dem Bericht nun verschlechtert. Vorlaufindikatoren gingen zuletzt ausgehend von einem bereits niedrigen Niveau weiter zurück. Das Schrumpfen der Wirtschaft dürfte laut der Prognose daher anhalten. Neben den kurzfristigen sind auch die mittelfristigen Aussichten trüb, zumal mit einem erheblichen Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit zu rechnen sei, der die Exportwirtschaft belasten werde.

Konjunkturschwäche schlägt sich auf Arbeitsmarkt nieder

Die Konjunkturschwäche schlage sich mittlerweile verstärkt auf dem Arbeitsmarkt nieder. Die Arbeitslosigkeit stieg zuletzt weiter an, während die Zahl der offenen Stellen abnahm und der Beschäftigungsaufbau weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Im Juli 2023 lag die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten nach vorläufiger Schätzung nur mehr um 29.000 über dem Vorjahresniveau (+0,7 Prozent). Ende Juli waren um rund 15.000 Personen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr (+6,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote dürfte damit bei 5,9 Prozent gelegen sein (+0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr).

www.wifo.ac.at

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