Industriellenvereinigung Salzburg appelliert an die Politik

| Redaktion 
| 09.03.2023

Ein umfassender Forderungskatalog mit 77 Vorschlägen für die zukünftige Landesregierung wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.

Nach den Urnengängen in Niederösterreich und Kärnten nähert sich auch der Wahltag (23. April 2023) in Salzburg. Zeitgerecht präsentierte die Industriellenvereinigung (IV) Salzburg daher am Mittwoch einen umfassenden Forderungskatalog mit 77 Vorschlägen für die zukünftige Landesregierung.

Zukunft von Industrie und Standort

"Es geht um die Zukunft von Industrie und Standort – in Wahrheit eigentlich von uns allen", sagte Peter Unterkofler, Präsident der IV-Salzburg, anlässlich der Vorstellung des druckfrischen Forderungskatalogs. Dabei soll es sich um ein Programm mit einer Reihe von Impulsen und konkreten Vorschlägen mit "Weitblick und Pragmatismus", das den Anspruch hat, alle mitzunehmen, handeln. 

"Die Industrie ist erfolgreich, weil sie an morgen denkt. Und weil sie etwas ungeduldig ist - denn Innovation und Konkurrenz warten nicht", betont Unterkofler und führt weiter aus: "Auf dem Erfolg und den Leistungen der Vergangenheit kann man sich nicht ausruhen. Und mit der Politik kann die Interessensvertretung derzeit nicht ganz zufrieden sein, denn die Industrie strebt immer nach Exzellenz – und wir sind drauf und dran, den Anschluss im internationalen Wettbewerb zu verlieren."

Seit Kurzem erhält die IV-Salzburg Unterstützung von einem neu gewählten Präsidiumsmitglied: Vizepräsident Andreas Klauser, CEO der Palfinger AG. Nach dem Wechsel von Leonhard Schitter nach OÖ will der Manager seine internationalen Erfahrungen in die Agenden der Industrievertretung in Salzburg einbringen. "Gerade bei Corona haben wir erlebt, wie wichtig es ist, gemeinsam aufzutreten und mit einer Stimme zu sprechen. Das ist es, was die IV als zukunftsorientierte Interessenvertretung auszeichnet", erklärt Klauser. Als CEO eines österreichischen Leitbetriebs wolle er gemeinsam mit IV-Präsident Unterkofler für noch mehr Schwung in der Salzburger Standortpolitik sorgen, so zum Beispiel bei zukunftsrelevanten Themen wie die Digitalisierung und Bildung.

Salzburg voranbringen

Laut der IV würden Industriebetriebe Flächen, Wege, Energie, Fachkräfte und die Landespolitik als Partner:in brauchen. Daher seien Power und Tempo statt Verhindern und Verzögern dringend angesagt.

"Wir wünschen uns, dass die Industrie in der neuen Landesregierung einen prominenten Platz bekommt und dass Salzburg auch in Wien entsprechend viele Bundesmittel für Infrastruktur und Innovation abholen kann – denn, der wirtschaftspolitische Erfolg ist via Bahnverbindung manchmal nur 2:22 Stunden entfernt", sagt Irene Schulte, GF der IV-Salzburg und ergänzt: "Im Zeitalter der Digitalisierung gilt immer öfter: The winner takes it all - und die anderen gehen leer aus. Wir machen mit diesem Forderungsprogramm eine klare Ansage an die Parteien: Es geht um sehr viel, nämlich unseren Wohlstand in der Zukunft! Jetzt ist es an der Zeit, Industriegesinnung zu beweisen und Salzburg zum Winner machen – im Wahlkampf und darüber hinaus!"

77 Forderungen und ausgewählte Schwerpunkte

"Wir sehen Aufträge und Aufgaben vorrangig für vier zentrale Themen: Verfahren beschleunigen, Infrastruktur ausbauen, den Fachkräftemangel bekämpfen und den 'digitalen Footprint' in Salzburg verstärken", zählt Präsident Unterkofler auf.

Die Umsetzung von Infrastrukturprojekten müsse demnach mit zügigen Verwaltungsverfahren beschleunigt werden, um die Ziele der Klimawende erreichen zu können. Nur mit straffen Zeitvorgaben können Planungssicherheit und eine nachhaltige sowie investitionsfreundliche Atmosphäre für die Unternehmen geschaffen werden. "Ganz unbedingt wollen wir mehr Lust auf Technik & Innovation machen", bekräftigt Unterkofler.

In der Innovationspolitik müsse das Bundesland Salzburg gewaltig aufholen. Es brauche vor allem mehr Fördermittel für Forschung & Entwicklung.

Wirtschaftsstandort

Der Wirtschaftsstandort Salzburg müsse weiterhin gewappnet sein für multiple Krisen. Veränderungsprozesse in technologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dimensionen würden aber auch Chancen, neue Wertschöpfung im Land zu schaffen, bieten. Immer stärker würden die wirtschaftlichen Perspektiven und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen auf den internationalen Märkten von den Zukunftsmotoren Forschung und Entwicklung abhängen.

Dieser Meinung schließt sich auch Marianne Kusejko an, Geschäftsführerin der Sigmatek Automatisierungstechnik, und spricht sich zugleich für den Standort Salzburg sowie für den Ausbau von Infrastruktur, für sichere, klimafreundliche Energie und nachhaltige Mobilität aus. 

Peter Malata, Geschäftsführer des W&H Dentalwerk Bürmoos, beschäftigen aktuell die Themen Bildung und Arbeitskräfte: "Nichts schützt besser vor Arbeitslosigkeit und nichts fördert die Attraktivität eines Wirtschaftsstandorts mehr als ein breites und lebenslanges Bildungsangebot und gut ausgebildete Fachkräfte. Wir unterstützen von Beginn an das wissenschaftliche Denken und die MINT-Begeisterung von Mädchen und Burschen mit den Spürnasenecken. Die Öffnungszeiten der Kindergärten müssten jetzt nur noch den Bedürfnissen der Eltern und des Erwerbslebens angepasst werden. Denn eine sinnstiftende Beschäftigung ist wider aktueller Diskussionen, die Basis für ein zufriedenes Leben und immer noch wirtschaftlich notwendig."

LEADERSNET war beim Pressegespräch. Einen Eindruck können Sie sich hier machen.

www.salzburg.iv.at

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