Leonore Gewessler will Vernichtung von Retouren verbieten

| Christoph Aufreiter 
| 27.11.2022

Gerade im Onlinehandel würden laut der Umweltministerin Tonnen von Neuwaren nach Rücksendungen im Müll landen.

Leonore Gewessler will die Vernichtung von Retouren verbieten. Die Initiative, die sie am "Black Friday" mit Umweltlandesrat Stefan Kaineder (beide Grüne) in Linz präsentierte, geht auf eine Empfehlung des Klimarats zurück.

 4,6 Millionen Kilogramm ungenutzter Textilien vernichtet

Nach Schätzung von Greenpeace wurden in Österreich im Vorjahr 4,6 Millionen Kilogramm ungenutzter Textilien vernichtet, mindestens 1,31 Millionen Retourenpakete mit Kleidung und 120.000 mit Elektroartikeln landeten demnach am Müll.

"Wenn man sich diese Zahlen anhört, dann weiß man, da läuft was falsch", sagte Gewessler bei der Pressekonferenz. Gerade die Produktion von Textilien und Elektroartikeln sei energie- und rohstoffintensiv.

Nächste Woche will Gewesslers Ministerium Gespräche mit Branchenvertretern, sozialen und zivilgesellschaftlichen Organisationen beginnen, um zu erarbeiten, wie man ein Vernichtungsverbot umsetzen könne. Auch die Abstimmung mit dem Koalitionspartner ÖVP steht noch bevor.

"Dicke Bretter"

Besonders deutlich werde die Ressourcenverschwendung an Aktionstagen wie eben dem sogenannten "Black Friday" und anderen "Fast Fashion"-Angeboten. Sie würden zum ungebremsten Konsum – auf Kosten unserer Umwelt, der Geldbörse und unserer Ressourcen – verleiten.

Vage blieb die Ministerin zu der Frage, wie man denn die großen Online-Riesen binden wolle: "Es sind alles dicke Bretter, die wir hier bohren", möchte die Ministerin das Problem Stück für Stück angehen und verwies darauf, dass es in Spanien, Frankreich und Deutschland bereits Vernichtungsverbote gebe.

www.bmk.gv.at

www.greenpeace.org

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