Globaler Tourismusmarkt erholt sich

Neue Hotels drücken die Preise. 

Im ersten Halbjahr 2012 ist der durchschnittliche Preis, der unabhängig von der Währung für ein Hotelzimmer bezahlt wurde, um vier Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 gestiegen. "Das sind gute Zahlen, denn es ist das erste Mal seit Jahren, dass die Preise weltweit leicht anziehen", meint Florian Russ, Marketingdirektor von Hotels.com D/A/CH über den aktuellen HotelPreisIndex HPI. "Vielversprechend sind die signifikant höheren Preise in der Pazifik-Region mit sechs Prozent und in Nordamerika mit fünf Prozent." "Die Neuigkeiten aus Europa - mit einem Preisanstieg von einem Prozent - sind allerdings nicht so rosig", kommentiert Russ, der betont, dass in den vergangenen Jahren externe Einflüsse wie Naturkatastrophen oder politisch instabile Situationen die Preise unten hielten. "Deutlich spürbar ist der im Vergleich zum Dollar schwache Euro und die starke US-Wirtschaft."

Keine Erholung in Südeuropa

"So sind die Hotelpreise in Athen um acht Prozent gefallen. Konkurrent des griechischen Marktes ist Nordafrika, da sich dort die politische Lage stabilisiert hat", so der Experte. Das bedeute für den Konsumenten aber auch, dass Griechenland als Destination aufgrund der Preisrückgänge attraktiver geworden ist. Der aktuelle HPI ist allerdings auch in anderer Hinsicht für einige Überraschungen gut. So sind in Dubai die Hotelpreise um 34 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 gestiegen. Ein mittlerweile schon bekanntes Phänomen für Preisanstiege sind auch Großveranstaltungen wie Olympische Spiele oder Fußball-WMs.

Rückgang der Zimmerpreise

Wien ist mit einem Rückgang der Zimmerpreise um vier Prozent - auf 96 Euro pro Zimmer pro Nacht - ein gutes Beispiel dafür, dass Neueröffnungen mit aggressiver Preispolitik die Preise nach unten drücken. Engpässe im Hotelangebot sorgen immer dafür, dass die Preise vor allem in boomenden Destinationen stark nach oben gehen. Ein solches Beispiel ist Rio de Janeiro mit einem Preisanstieg von 24 Prozent. Auch Ägyptens Hauptstadt Kairo, das 2011 einen rasanten Preissturz verzeichnete, gehört mit 14 Prozent zu den starken Gewinnern und scheint bei den Gästen voll im Trend zu liegen.  Wie sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte 2012 und im kommenden Jahr entwickeln wird, darüber will auch Russ nicht urteilen. "Es gibt zu viele externe Faktoren, die die Entwicklung verändern", meint der Experte. Spannend wird allerdings die rückwirkende Betrachtung von 2013, denn in diesem Jahr gibt es nicht die bisherige Dichte an Großveranstaltungen. (red/pte)

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