"Bedrohung der Demokratie": Sobotka will Telegram kontrollieren

| 24.01.2022

Es führe "kein Weg" an einer strengeren Kontrolle des Nachrichtendienstes vorbei. 

Nach Deutschland (LEADERSNET berichtete) plant jetzt auch Österreich, härter gegen Telegram vorzugehen. Das kündigte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) in einem Interview mit der Presse an. Dass Menschen in diesen Chats den "Blick auf das Ganze" verlieren, sei ein "massives Problem". Für Sobotka sind Plattformen, die zur Verbreitung von Verschwörungstheorien beitragen, eine "Bedrohung der Demokratie und unseres Rechtsstaates".

EU-weite Ambitionen

Um der Verbreitung von Verschwörungstheorien entgegenzuwirken, setze er sich bereits für ein EU-weites "Redaktionsprinzip" ein. Damit sollen Plattformen für ihre eigenen Inhalte verantwortlich und haftbar gemacht werden. Das Redaktionsprinzip soll ab einer bestimmten Userzahl für Nachrichtendienste wie etwa Telegram verpflichtend sein, wodurch diese "ihrer medienöffentlichen Verantwortung nachkommen können und müssen", so Sobotka gegenüber der Presse.

Besonders seit Beginn der Pandemie füllt sich Telegram mit Gruppen, welche genutzt werden um Verschwörungstheorien und Hassbotschaften zu verbreiten.

Telegram verweigert Herausgabe von Benutzerdaten

Der russische Messengerdienst mit Sitz in Dubai weigerte sich außerdem bisher, Daten von Benutzern preiszugeben. Das verstößt in Deutschland gegen das NetzDG, ein 2021 beschlossenes Gesetz gegen "Hass im Netz". Ähnliches verfügte auch Justizministerin Zadic im vergangenen Jahr. Alleine das Kritisieren von Religionsgruppen, Nationalitäten oder Politikern kann laut diesen beschlossenen Gesetzen schon als Straftat ausgelegt werden. (ca)

www.telegram.org

Hans-Georg Hiebaum
Das wäre Demokratie wie sich die Herren das vorstellen. Die Meinungsfreiheit hört dort auf, wo Kritik gegen ihre Person oder Institution beginnt. Es ist nicht zu fassen, was aus dieser Partei geworden ist.

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