"Fassungslos": Hotellerie ruft "Alarmstufe Rot" aus

Laut Wirtschaftskammer und Hoteliervereinigung (ÖHV) hagelt es derzeit massenhaft Stornierungen.

Man sei "fassungslos" über das Krisenmanagement der Bundesregierung: Jede Maßnahme komme zu spät, keiner wisse, was am nächsten Tag geschieht, kritisiert Markus Gratzer von der ÖHV. Jetzt wird der Ruf nach neuen Hilfen laut.

"Sommer wieder verschlafen"

"Statt aus dem vergangenen Herbst zu lernen, wurde der Sommer wieder verschlafen", so Gratzer. Die Rechnung dafür würden erneut die Tourismusregionen mit Stornos bezahlen. So könne es nicht weitergehen, die Stimmung in der Branche sei am Kippen. Gratzer kritisiert die allgemeine Situation: "Die gesamte Vorbereitung der Branche hilft nichts, wenn es rundherum an allem mangelt: an effektiven Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, an PCR-Tests, an der Impfbereitschaft und letzten Endes an einem Auffangnetz für jene Unternehmen, die der Regierung vertraut und in die Saison investiert haben."

"Wenn die Regierung keinen Plan hat, was am nächsten Tag geschieht, muss sie so fair sein, das zuzugeben und einen Rettungsschirm für stark betroffene Branchen aufspannen", forderte Gratzer eine rasche Wiedereinführung aller bisherigen Hilfsmaßnahmen. "Die Regierung agiert als Kollegialorgan. Versagt der Gesundheitsminister, muss der Finanzminister einspringen."

Stadthotellerie besonders betroffen

Zwar hat der Herbst für die Stadthotellerie ganz gut begonnen, jetzt sei man aber umso mehr betroffen, meint Fachgruppenobmann Dominic Schmid. Die Branche brauche Hilfe – am besten mehr als bisher. Als staatliche Unterstützungsmaßnahme müsse beispielsweise die mit Jahresende auslaufende Herabsetzung der Umsatzsteuer verlängert werden. "Auch die bewährten Hilfsinstrumente wie der auslaufende Ausfallsbonus, der frühere Fixkostenzuschuss und der Verlustersatz müssen wieder reaktiviert beziehungsweise aufgestockt werde."

Dominic Schmid, Fachgruppenobmann der Hotellerie bei der WKO © Florian Wieser/WKW

Gratzer kritisierte auch die Rolle der FPÖ in der Pandemie hart, die man nicht vergessen werde. Die Freiheitlichen würden "die Impfmoral aus politischem Kalkül untergraben" und dabei zuschauen, wie die Regierung Energie in die Reparatur dieser "Sabotage" stecke. So wirkten sie "massiv am zweiten Totalschaden der Wintersaison" in Folge mit, so Gratzer. (ca)

www.oehv.at

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