Wiener Wiesn findet auch heuer nicht statt

Feldhofer: "Das Risiko ist zu hoch."

Die Veranstalter der Wiener Wiesn haben nichts unversucht gelassen, sich intensiv mit Experten ausgetauscht und viele Varianten geprüft. Fazit: Die Wiener Wiesn 2021 wird abgesagt. Aufgrund der Pandemie und der Sicherheit der Besucher komme ein "Volksfest, das diesen Namen auch verdient", nicht in Frage, so die Wiesn-Macher in einer Aussendug: "Das Risiko ist zu hoch".

Nicht sicher durchführbar

"Wenn gerade die Wiener Wiesn zu einem Superspreader-Event im ohnehin von vielen Experten als sehr kritisch eingestuften Herbst würde, wäre das eine kaum reparable Beschädigung einer der stärksten Eventmarken Österreichs und auch der Reputation der Stadt Wien. Das können wir nicht verantworten", erklärt Wiener-Wiesn-Veranstalter Christian Feldhofer. Auch wenn es "bemerkenswerte Fortschritte bei den Impfungen" gebe und die Prognosen insgesamt positiver werden, so sei klar, dass eine Veranstaltung vom Format einer Wiener Wiesn in ihrer Urform im Herbst in keinster Weise unbeschwert und sicher durchführbar sei, so Feldhofer weiter.

"Allein wenn man das von Peter Tappler unter fachärztlicher Betreuung von Dr. Hans-Peter Hutter kreierte Berechnungs-Tool corona-rechner.at anwendet und die Daten eines Wiesn-Festzeltes als Referenz heranzieht, hat man unter günstigsten Voraussetzungen ein 58 mal so hohes Risiko einer Ansteckung über die Aerosole in der Raumluft, als in einem normalen Innenraum mit mittlerem Risiko. Also heuer leider unverantwortbar und ein Harakiri-Spiel auf Kosten der Gesundheit, das wir nicht eingehen können, so leid es uns auch tut", gibt der Wiesn-Chef zu bedenken.

Keine Sparversion

Von einer Sparversion der Wiener Wiesn im bisher gewohnten Format, die heuer noch dazu von notwendigen Vorsichtsmaßnahmen wie Masken und großen Abständen geprägt wäre, hält das Team rund um Christian Feldhofer wenig. "Wo bleibt dann die Seele einer Wiener Wiesen, wenn es keine echte Volksmusik, kein echtes Brauchtum, kein echtes Feiern mit Live-Konzerten, kein Tanzen und ausgelassen sein gibt", ergänzt Wiener-Wiesn-COO Stefan Wankmüller.

"2019 haben wir 410.000 Besucher begrüßen dürfen und eine Wertschöpfung von über 20 Millionen Euro kreiert. In den 2,5 Wochen der Veranstaltung hat die Wiener Wiesn Steuern, Abgaben und Beiträge in grober Höhe von rund 3,5 Millionen Euro jährlich abgeliefert. Es finden in der Veranstaltungsphase, davor und danach rund 700 Personen Beschäftigung und der Event kann mittlerweile als fixe Institution in Wien angesehen werden. Die Zufriedenheit der Gäste war 2019 auf einem Höchstniveau. 2020 haben wir die erste digitale Wiesn der Welt veranstaltet und über eine Million Zuseher über unsere digitalen Kanäle begrüßt, auch hier konnten wir neue Dimensionen öffnen. Wir versuchen, noch eines draufzulegen. Wir überlegen in vielerlei Richtungen, das Fest weiter zu entwickeln und unsere Fans auf höchstem Qualitätsniveau zu überraschen und zu begeistern", so Feldhofer abschließend. (as)

www.wienerwiesnfest.at

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