Ab Montag gilt Gästelisten-Pflicht in der Wiener Gastronomie

Obmann Dobcak: "Ist uns lieber als die Sperrstunde um 22 Uhr, brauchen aber dringend eine Lösung von oben."

Bei den neuen COVID-19-Sicherheitsmaßnahmen geht es nun Schlag auf Schlag: Nachdem erst diesen Montag  neue Regelungen zur Beschränkung der Personananzahl bei Veranstaltungen für indoor- und outdoor-Events sowie zur erneuten Verschärfung der Maskenpflicht in Kraft getreten sind und die Debatte um eine verfrühte Sperrstunde um 22 Uhr aufgeworfen wurde, ereilt Wiener Gastronomen ab Montag die allgemeine Pflicht zur Führung einer Gästeliste.

Neue Regelung  gilt ab Montag bis Jahresende

Bedeutet: Wer in Wiener Lokalen essen oder trinken will, muss sich künftig in einer verpflichtenden Gästeliste mit vollem Namen und Kontaktdaten wie Telefonnummer oder E-mail-Adresse eintragen, wie der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig am Donnerstag bekanntgab. Diese Regelung tritt schon ab Montag, 28. September in Kraft und wird bis Jahresende gelten.

Mit der verpflichtenden Registrierung von Gästen in der Gastronomie soll die Nachverfolgung von Kontaktpersonen bei Coronavirusinfektionen erleichtert werden, für die aktuell auch bundesweit fieberhaft eigens eingestellte "Contact Tracer" eingestellt werden. Ein entsprechendes Formblatt wird derzeit entwickelt.

Umsetzung der Verordnung über Hausrecht

Den Gastronomen wird durch die neue Verordnung vorgeschrieben, Formblätter aufzulegen, in die sich die Gäste eintragen müssen. Der Wiener Bürgermeister erklärte, dass dies im Hausrecht der jeweiligen Gastronomiebetriebe festgeschrieben werde soll. Ludwig betonte, dass man bewusst auf Listen verzichte, sondern auf eine Umsetzung mittels einzelner Blätter setze. Damit soll gewährleistet sein, dass für andere Besucher nicht einsehbar ist, wer an jenem Tag ebenfalls das Lokal frequentiert hat.

Dobcak: "Brauchen dringend einheitliche Lösung – am besten digital"

Der Wiener Fachgruppenobmann der Gastronomie und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer, Peter Dobcak, bezog auf LEADERSNET-Anfrage direkt nach Bekanntwerden der neuen Regelung Stellung: "Trotz aller Herausforderungen ist uns die verpflichtende Gästeliste lieber als die Sperrstunde um 22 Uhr. Dennoch hätte ich mir für meine Kolleginnen und Kollegen mehr Vorlaufzeit gewunschen – eine Umsetzung ab Montag erfordert auch die nötigen Formulare, und wie sollen alle Wirte so schnell an diese kommen? Was nun benötigt wird, ist ein rasches und flächendeckendes Handeln der Regierung. Insellösungen greifen hier nicht, wir hoffen auf rasche, unbürokratische und einheitliche Lösungen von oben – am besten digitaler Natur." (rb)

www.wko.at

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