Vereinbarkeit von Beruf und Sport wird zum Zukunftsthema

Der Schwerpunkt des Intersport Sportreport 2019 liegt auf den Themenfeldern Sport und Beruf, Sport und Kinder sowie Sport und Natur.

Sport, die wichtigste Nebensache der Welt, so könnte man die Meinung der Österreicher zusammenfassen. Intersport hat wieder seinen jährlichen Sportreport veröffentlicht. Der Schwerpunkt lag dieses Jahr auf den Themenfeldern Sport und Beruf, Sport und Kinder sowie Sport und Natur.

"Land der Topsportler"

Unter den befragten Österreichern kristallisierten sich drei wichtige Aussagen heraus: Sport und Beruf lassen sich bei den wenigsten gut vereinbaren, die Befragten sind sich der großen Bedeutung von Sport für die Kinder bewusst und Natur wird als wesentlicher Motivator für sportliche Aktivitäten wahrgenommen.

"Der Sportreport ist für uns jedes Jahr aufs Neue sehr spannend. Für Österreich kann man sagen, wir sind ein Land der Topsportler und die Natur hat eine sehr große Bedeutung für uns", erklärt Thorsten Schmitz, Geschäftsführer von Intersport Austria. "Was mir aber Sorgen macht, ist, dass sich heutzutage sehr viele Menschen in der Work-Life-Balance gefangen fühlen und es auch für die Kinder immer schwieriger wird, ihnen ausreichend Sportmöglichkeiten zu bieten."

Mathias Boenke, Vorstand Intersport Deutschland, ergänzt: "Als Sportartikelhändler wollen wir unsere sportbegeisterten Kunden darin unterstützen, wie sie ihre Lieblingsbetätigung am besten ausüben können"

Work-Life-Balance

Wie wichtig es den Österreichern ist, ihren Beruf mit Sport vereinbaren zu können, zeigt der aktuelle Sportreport, bei dem rund 1.000 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren befragt wurden. Drei Viertel versuchen, Bewegung so gut wie möglich in ihren Berufsalltag zu integrieren. Der Spagat zwischen Beruf, Familie und Sport ist aber eine Disziplin, die nur wenige Österreicher beherrschen.

Rund 72 Prozent kommen aufgrund des vollen Terminkalenders und den familiären Verpflichtungen nicht dazu, Sport auszuüben. Viele sind nach der Arbeit zu müde oder zu demotiviert, um abends zu sporteln. 67 Prozent der Berufstätigen werfen regelmäßig ihre Pläne für Sport am Abend mangels Motivation über Bord.

Mehr Fitness am Arbeitsplatz

Weiters zeigt der Sportreport, dass der Wunsch nach mehr Bewegung im Arbeitsalltag groß ist. Jeder zweite Österreicher würde sich als Ausgleich am Arbeitsplatz gerne mehr bewegen. In Sachen Fitnessangebot gibt es ganz klar Aufholbedarf: Zwei von drei österreichischen Unternehmen sehen kein entsprechendes Angebot im Betrieb vor, dass die Bewegung und Gesundheit der Mitarbeiter fördert.

Mehr als die Hälfte der befragten Österreicher kann sich  vorstellen an einem Sportprogramm des Unternehmens teilzunehmen. 75 Prozent versuchen viel Bewegung in den beruflichen Alltag zu integrieren.

Kooperation mit dem Betriebsportverband

Diese Ergebnisse haben Intersport dazu veranlasst, in Kooperation mit dem österreichischen Betriebsportverband den österreichischen Unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen, um mehr Fitness in den Alltag ihrer Mitarbeiter zu bringen.

"Wir stellen interessierten Firmen eigene Intersport Coaches zur Verfügung, die dabei helfen, ein passendes Fitnessangebot zu implementieren. Es gibt großartige Geräte, die auch auf kleinstem Raum genutzt werden können und nur wenig Zeit beanspruchen" ist Schmitz überzeugt.

Mehr Bewegung für die Kids

So gut wie jeder Österreicher wünscht sich sportlich aktive Kinder (93 Prozent). Doch fast jeder dritte Elternteil weiß nicht, wieviel Zeit ihr Kind eigentlich mit Sport verbringt. Im Durchschnitt betreiben Kinder zwischen sechs und 17 Jahren rund dreieinhalb Stunden Sport pro Woche.

"Sport macht Spaß und das wissen vor allem die Kids", so Mathias Boenke. "Wenn wir Kinder an den Sport heranführen möchten, ist es wichtig, dass wir sie dafür begeistern. Spielerische Übungen, das Gemeinschaftserlebnis im Team und der Wettkampfcharakter bringen auch unsere Jüngsten in Bewegung. Eltern sollten ihre Kinder deshalb zum Sport motivieren und ihnen vor allem ein gutes Vorbild sein."

Digitale Medien zwischen Bewegungskiller und Motivator

Ein weiteres Detail, das aus dem Sportreport hervorgeht: Social Media polarisiert. Zum einen zeigen die Ergebnisse, dass digitale Medien eine Ablenkung für Kinder darstellen und Handy & Co. sportliche Aktivitäten bremsen. 72 Prozent der Österreicher glauben außerdem, dass Kinder und Jugendliche, die häufig digitale Medien nutzen, weniger sportlich aktiv sind als andere Kinder und Jugendliche.

"In meinen Augen kann es nicht sein, dass das Digitale allein die Zukunft ist. Wir müssen den Kindern deutlich machen, wie wichtig Bewegung ist", ist der Ex-Skirennläufer Felix Neureuther überzeugt. "Ich will meine Erfahrungen und Erkenntnisse als Profisportler nutzen, um Kinder zu mehr Sport zu motivieren, denn Bewegung ist wichtig für eine gesunde Zukunft."

Digitale Medien und soziale Netzwerke werden von den Befragten allerdings nicht nur als Bewegungskiller gesehen. Mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ist überzeugt, dass digitale Medien Interesse und Motivation für mehr Sport wecken können.

Österreich wird sportlicher

Die Österreicher treiben mehr Sport: Insgesamt 67 Prozent machen zumindest einmal pro Woche Sport. Bei jedem Dritten ist es sogar mehrmals pro Woche. Lediglich fünf Prozent betreiben nie Sport. Warum die Österreicher Sport treiben: um die Gesundheit zu verbessern, aus Freude an der Bewegung, um in der Natur zu sein und um Stress abzubauen.

Bei den beliebtesten Sportarten unterscheiden sich Herr und Frau Österreicher. Während die Herren am liebsten Radfahren oder Mountain-Biken gehen (52,3 Prozent), powern sich die Damen gerne beim Schwimmen aus (53,2 Prozent).

Im Jahresvergleich ist Radfahren konstant an der Spitze der beliebtesten Sportarten geblieben. Einen Aufschwung gibt es besonders beim Krafttraining (+6,3 Prozent) und bei Yoga (+3,5 Prozent). Am liebsten wird am Abend zwischen 18 und 21 Uhr gesportelt. Durchschnittlich werden pro Sporteinheit zwischen 60 und 80 Minuten Sport betrieben. (as)

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