"Menschen mit Behinderung sind nicht immer nur dann zu inkludieren, wenn andere davon profitieren"

Top-Manager zogen beim DisAbility Confidence Day positive Bilanz bei Inklusion und Barrierefreiheit.

Beim bereits vierten DisAbility Confidence Day 2019 gratulierten rund 300 Gäste dem sozialen Unternehmensberatungsunternehmen myAbility zu ihrer 10-jährigen Erfolgsgeschichte.

Im Rahmen der Feierlichkeiten im Studio 44 der Österreichischen Lotterien präsentierten Top-Manager was ihre Unternehmen in Sachen DisAbility und Barrierefreiheit bisher erreicht haben und mit wieviel Motivation sie diesen Weg fortsetzen: "Es ist großartig, was die Unternehmen bereits durchgesetzt haben", zeigt sich Veranstalter und myAbility-Gründer Gregor Demblin begeistert.

Bedürfnis nach Austausch

Gregor Dremblin wies vor allem auf das große Bedürfnis nach Informationen und Lösungsansätzen rund um das Thema Disability sowie nach einem Austausch von Erfahrung und Best Practices von Unternehmen hin: "Um sie zu vernetzen, wurde das Disability Wirtschaftsforum gegründet. Mit dem DisAbility Confidence Day feiern wir unsere gemeinsamen Erfolge und zeigen, was wir alle gemeinsam erreichen konnten", freut sich Dremblin.

Der Vorstandsvorsitzende der UniCredit Bank Austria und Partner der ersten Stunde, Robert Zadrazil, bedankte sich nutzte die Gelegenheit um Demblin und seinem Team für die jahrelange Zusammenarbeit zu danken: "Ich wünsche mir, dass noch viel mehr Unternehmen in Österreich die wirtschaftliche Notwendigkeit von Barrierefreiheit und Inklusion erkennen – und dass wir das auch zu einem weiteren Exportschlager aus Österreich entwickeln können", so Zadrazil in seiner Laudatio.

"Dachdecker werden wollte ich eh nicht"

Der deutsche Aktivist Raul Krauthausen gab sich in seiner Keynote gesellschaftskritisch, denn leider werden jungen Menschen mit Behinderung von Autoritäten nur bestimmte Optionen nahegelegt wie beispielsweise die Behindertenwerkstatt oder eine Ausbildung zum Bürokaufmann. Dagegen etwas zu unternehmen und Stärke zu vermitteln, ist das Gebot der Stunde.

"Menschen mit Behinderung sind nicht immer nur dann zu inkludieren, wenn andere davon profitieren. Keiner überlegt sich, ob ein Mensch im Rollstuhl vielleicht Tischler werden könnte", sagt Krauthausen. Unternehmen sehen bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung oft nur Probleme, darum appelierte Krauthausen an die anwesenden Spitzenmanager auch mit diesem Risiko verantwortungsvoll umzugehen: "Machen Sie das Thema Behinderung nicht zu einem Problem, sondern zu einer Chance."

Diskussion um Barrierefreiheit und Innovation

ORF III-Moderatorin Birgit Denk und Andreas Onea führten das Publikum anschließend durch zwei rege Diskussionsrunden: Zum Thema "Barrierefreiheit zwischen Innovation und Standard" diskutierten Flughafen-Vorstand Günther Ofner, ÖBB-Personenverkehr-Vorständin Michaela Huber und Verbund-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber über Errungenschaften und Defizite im Bereich Barrierefreiheit sowie über Innovation und Zukunftsperspektiven.

Das Thema "Innovative Technologien als Gamechanger" diskutierte Dorothee Ritz, General Manager von Microsoft Österreich, gemeinsam mit dem Uniqa-Vorstandsvorsitzenden Andreas Brandstetter, Magenta Telekom-Chef Andreas Bierwirth sowie Veranstalter Gregor Demblin. Digitale Technologien und AI ermöglichen es Menschen mit Behinderung produktiver zu arbeiten und zu leben. Das enorme Potenzial der technischen Hilfsmittel soll auch auf Unternehmens-Ebene künftig weiter ausgeschöpft werden.

Impressionen zum DisAbility Confidence Day 2019 finden Sie hier.

www.myability.org

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