Ab März gibt es Blutstropfen am Smartphone

Die Erweiterung des Icon-Repertoires um ein Menstruations-Emoji soll zur Enttabuisierung beitragen.

Emojis sind nicht nur eine sprachen- und kulturübergreifende Möglichkeit, sich via Social Media und Messengerdiensten auszudrücken, sondern ein Popkulturphänomen: Sie haben ihr eigenes Merchandise und eigene Studien, Stars wie Kim Kardashian haben sogar ihre eigenen Emojis beauftragt. Kurzum: die witzigen Gesichter und Icons haben sich fest als Teil unserer digitalisierten Welt etabliert.

Die Basis-Palette der Emojis wird regelmäßig erweitert um noch inklusive zu sein, nach Debatten um fehlende Hautfarben und LGBTQ-freundliche Paar-Emojis wird nun ein weiterer Schritt in Sachen Smiley-Akzeptanz gesetzt. Ab März gibt es ein eigenes Emoji für die weibliche Menstruation.

60 neue Emojis

Das Unicode-Konsortium präsentierte 60 neue Emojis für eine einheitliche Sprache für digitale Medien, darunter auch ein Blutstropfen, der als einheitliches Zeichen für die weibliche Periode eingeführt werden soll. Kinderhilfswerks Plan International hat sich für die Einführung des Menstruations-Emojis starkgemacht und zeigt sich auf Twitter dementsprechend erfreut, dass es nun bald einsetzbar sein wird. Die Einführung dieses eigenen Emojis für ihre Periode soll Mädchen und Frauen ermutigen, selbstbewusst und selbstverständlich mit dem immer noch tabuisierten Thema "Menstruation" umzugehen.

Verschiedene Vorschläge standen zum Voting als Symbol für die Periode zur Auswahl. © Plan International

Weg vom Tabu und hin zur Normalisierung

Auch in Europa sei die Periode noch immer mit peinlichem Schweigen und Scham verbunden, heißt es auf der Seite von Plan International. "Die Aufnahme eines Emojis, das ausdrückt, was 800 Millionen Mädchen und Frauen weltweit jeden Monat erfahren, ist ein großer Schritt in Richtung der Normalisierung des Themas Menstruation und das Aufbrechen der Tabus", soLucy Russell von Plan International Großbritannien.

Emojis seien eine wachsende Sprache, deshalb könnten durch sie auch Dinge verändert werden, zeigt man sich bei Plan International überzeugt. Entwürfe für das Menstruations-Emoji gab es mehrere, der Blutstropfen war ursprünglich nicht der Favorit: Ein Blutstropfen auf einer weißen Unterhose war bislang der bekannteste Vorschlag, wurde allerdings vom Unicode-Konsortium abgelehnt. Im Voting entschied man sich schließlich für den zweitplatzierten Entwurf, den Blutstropfen. (rb)

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