Wer macht künftig unsere "Hacke"?

| 19.09.2018

Paul Leitenmüller: expressis verbis.

Bis vor Kurzem sprachen wir oft und viel von der großen Anzahl der Arbeitslosen in Österreich. Die Wahrheit ist jedoch ein eklatanter Fachkräftemangel und wir schrammen nahezu an einer Vollbeschäftigung! Wo sind eigentlich die von uns Ausgebildeten hin?

Wenn wir uns zusätzlich die Geburtenrate in Relation zu den vorhandenen Arbeitskräften ansehen, wird einem Übel. Wurden in meiner Generation österreichweit jährlich noch 130.000 Kinder geboren, so sind wir 2017 bei 87.256 frisch geborenen potentiellen "Fachkräften" für die Zukunft angelangt. Dies ist ein Rückgang von 35 Prozent möglicher Arbeitskräfte.

Das heißt, wir Wirtschaftstreibende sollten uns dringend eine Human Resources Strategie für die nächsten Jahrzehnte überlegen. Die Frage wird nicht heißen, wer zahlt mal unsere Pensionen, weil diese müssen wir uns sowieso selbst bezahlen. Die Frage wird heißen, wie können wir Mitarbeiter in unseren Unternehmen halten? Wie können wir durch die Digitalisierung Arbeitspotential outsourcen?

Und ab wann setzen wir bei unseren Ausbildungsstrategien endlich auf die Förderung von Talenten und nicht auf das Kompensieren von Schwächen? Wenn sich die Wirtschaft nicht bald mit diesen strategischen Personalthemen auseinandersetzt, stellt sich zu Recht die Frage: "Wer macht künftig unsere Hacke?"

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